Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll167. Sitzung / Seite 124

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Es wird immer wieder behauptet, auch von den Grünen, Herr Kollege Willi, die Schwam­merlsucher und Beerenpflücker sind auch unterwegs, aber die Tatsachen sind schon so, dass ein Wanderer oder ein Schwammerlsucher langsamer unterwegs ist und die Gefahren natürlich leichter erkennt, wenn dort Waldarbeiten durchgeführt werden. Wenn man eine Ahnung von der Materie hat – ich weiß nicht, Herr Kollege Willi, ob du eine Ahnung hast, ob du schon einmal einen Ast mit einer Motorsäge abgeschnitten hast (Abg. Willi: Bäume habe ich schon abgeschnitten!); ich schaue mir einmal deine Fä­higkeiten, was die Holzarbeit betrifft, an –, dann weiß man, dass bei Holzseilungen und dergleichen mehr, Herr Kollege – und das sind Tatsachen –, einfach Gefahren bestehen. Das steht außer Frage.

Wir haben gehört, dass bereits gut 27 000 Kilometer geöffnet sind, und 27 000 Kilome­ter sind auch nicht so wenig, aber bei gutem Willen, wie es der Kollege Angerer ange­sprochen hat, sind Vereinbarungen möglich, dass man Forstwege freigibt. Ich glaube, sol­che Projekte mit den Gemeinden – genau wie beim Kollegen Angerer in Kärnten – lau­fen auch in der Steiermark und in Salzburg – ich glaube, in jedem Bundesland.

Man muss schon eines sagen – du weißt es selbst ganz genau, und ich bin oft bei ei­ner Holzseilung dabei –: Ja, man kann schon Tafeln aufstellen – und man sagt, immer, wenn Holzarbeiten oder eine Schlägerung durchgeführt werden, dann sind sowieso die Wege zu sperren und Tafeln aufzustellen (Abg. Willi: Na eben!) –, aber, Herr Kollege Willi, ich sage dir, dass die meisten der Radfahrern die Gefahr nicht erkennen und trotz­dem vorbeifahren.

Ich nenne dir ein Beispiel: Voriges Jahr waren wir im Wald, da wurden einige Tausend Festmeter Holz geschlägert, und ich habe höflich auf die Situation aufmerksam gemacht – ich habe mit den meisten ein sehr gutes Einvernehmen –, aber die Leute fahren trotz­dem überall, auch unter der Seilung durch. Die Tafel, dass der Forstweg gesperrt ist, in­teressiert fast niemanden.

Wenn dann etwas passiert, dann bist genau du der Erste, der sich aufregt und sagt: Das ist ein Wahnsinn, das hätte sich vermeiden lassen! – Deshalb ist eine generelle Öff­nung der Forststraßen sehr problematisch. – Herzlichen Dank. (Beifall beim Team Stro­nach und bei Abgeordneten der FPÖ.)

15.33


Präsidentin Doris Bures: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Sieber zu Wort. – Bitte.

 


15.33.49

Abgeordneter Norbert Sieber (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Das vorliegende Thema, die Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker, ist kein wirk­lich neues, eigentlich genauso wenig, wie die Argumente, die vorgetragen werden, neu sind. Neu ist allerdings schon, dass – jetzt verwende ich die richtige, die aktuelle Zahl – inzwischen über 28 000 Kilometer auf vertragspartnerschaftlicher Ebene abgesicherte Wege für Mountainbiker zur Verfügung stehen. Das, meine Damen und Herren, ist wirk­lich ein Wert, der zeigt, dass wir vor Ort in einem gemeinsamen Tun von Eigentümern, Mountainbikern und Tourismus entsprechende Lösungen finden, und das ist auch der richtige Weg.

Es wird sehr oft das Argument der öffentlichen Mittel bei den Forststraßen verwendet. Kollege Willi, wo werden öffentliche Mittel bei den Forststraßen verwendet? – Immer dann, wenn wir von Schutzwäldern reden, werden Forstwege öffentlich subventioniert. Warum muss da subventioniert werden? – Weil die Ertragskraft eines Schutzwaldes den Bau einer solchen Forststraße niemals rechtfertigen würde! Darum nimmt die öffentli­che Hand auch Geld in die Hand und subventioniert den Bau dieser Straßen – und eben nicht, um Mountainbikestrecken zu errichten.

 


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