Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll173. Sitzung / Seite 90

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Die Bildung ist zu beweisen, und dieser Beweis ist bei der Matura, sprich bei der Reifeprüfung, zu erbringen – im Sinne von maturitas, von Reife –, da wird die Reife klar festgestellt.

Viele von uns haben maturiert, und es ist toll, eine Matura zu haben. Es ist auch toll, die Matura im Rahmen eines zweiten Bildungsweges, Lehre mit Matura und so weiter, nachzuholen. Das wollen wir beibehalten, dafür steht die Freiheitliche Partei. (Beifall bei der FPÖ.)

Geschätzte Frau Minister! Sie haben im Unterrichtsausschuss kundgetan, dass ungefähr 10 000 Personen an den Vorbereitungskursen teilnehmen; die Hälfte davon macht Lehre mit Matura. Was wir aber nicht genau wissen, ist die Absolventenzahl. Wir schätzen, es sind in etwa 2 500 Absolventen. Wir würden bitten, diesbezüglich zu­künftig besseres Zahlenmaterial zu bekommen. Vor allem würde uns interessieren, wieso bei 10 000 Teilnehmern nur in etwa 2 500 tatsächlich die Matura machen. Was sind die Gründe dafür? Wieso ist die Drop-out-Quote so hoch? Darüber hätten wir gerne zusätzliche Informationen.

Von den NEOS wird es den Antrag geben, den Qualitätsrahmen für Elementar­päda­gogik, den Sie ja selbst auch im Regierungsprogramm angekündigt haben, endlich umzusetzen. Wir werden dieser Initiative selbstverständlich zustimmen, das ist klar. Von einer Ankündigungspolitik hat niemand etwas. Vor allem interessiert uns im Zu­sam­menhang mit dem Qualitätsrahmen für Elementarpädagogik die Frage: Wie schaut es denn mit den verpflichtenden Deutschkenntnissen aus, mit der Feststellung der Sprachkenntnisse in den Kindergärten? Das ist ein wichtiger Punkt, weil aus unserer Sicht die Einschulung ins Regelschulwesen nur dann erfolgen kann, wenn aus­reichende Deutschkenntnisse vorliegen. Deswegen ist aus unserer Sicht dieser Qualitätsrahmen für die Elementarpädagogik notwendig und richtig.

Weiters interessiert uns, wie weit Sie in der Umsetzung Ihrer Ankündigung „Deutsch vor Regelunterricht“ sind – das haben die Regierungsparteien bei der Regierungs­klausur im Jahr 2015 angekündigt. Das ist das Schlagwort, das umzusetzen ist. Auch da sind Sie uns noch die Antwort schuldig.

Also viele Baustellen, viele fehlende Antworten – wir bitten um die Antworten. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

13.19


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Walser. – Bitte.

 


13.20.07

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin Ham­merschmid! Hohes Haus! Herr Kollege Hauser, in einem sind wir uns einig: Das österreichische Bildungssystem hat viele Baustellen. Die Lösungen, die wir anbieten, unterscheiden sich jedoch deutlich von den Ihren.

Kommen wir aber zum vorliegenden Gesetz oder zum zur Abstimmung stehenden Gesetz: Da werden „letzte Anpassungen“ – das war die charmante Formulierung der Kollegin Grossmann – vorgenommen. Man kann es auch anders betiteln: Es ist ein Korrekturgesetz. Es ist ein Korrekturgesetz, mit dem man das auszumerzen versucht, was man beschlossen hat, denn mit den Bestimmungen, die das Gesetz enthält, hätte die Matura insbesondere an berufsbildenden höheren Schulen eigentlich gar nicht mehr durchgeführt werden können. Von daher, glaube ich, liegt es auf der Hand, dass jeder vernünftig denkende Mensch diesem Gesetz hier zustimmen muss.

Lassen Sie mich aber zu diesem Thema auch ein paar grundsätzliche Worte verlieren: Betroffen von diesem Gesetz ist vor allem der berufsbildende Bereich, betroffen sind


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite