Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll173. Sitzung / Seite 96

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Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Gessl-Ranftl. – Bitte.

 


13.35.59

Abgeordnete Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Minis­terin! Hohes Haus! Die Berufsreifeprüfung ist – und da sind wir uns ja alle hier im Hohen Haus einig – eine sehr große, wichtige und richtige Errungenschaft in der Erwachsenenbildung.

Diese Form des Nachholens von Bildungsabschlüssen bietet Lernenden mit beruflicher Erfahrung und Qualifikation im zweiten Bildungsweg Chancengleichheit und den Zugang zu höherer Bildung – einen Zugang zu Hochschulen, zu Fachhochschulen, aber auch zu Universitäten, Akademien und Kollegs.

Ich bin der Meinung, dass junge Menschen oft zu früh in die Situation kommen, sich für eine bestimmte Ausbildungsrichtung entscheiden zu müssen. Oft wird diese Entschei­dung gar nicht von ihnen selbst getroffen, sondern von den Eltern und teilweise auch in Abhängigkeit vom sozialen Umfeld, weshalb es den großen Wunsch von jungen Menschen gibt, sich ab einem gewissen Alter zu verändern und doch auch die Matura nachzuholen. Einige Tausend Absolventinnen und Absolventen jährlich sind der Beweis dafür, dass viele Menschen lebensbegleitendes Lernen als Chance sehen und sich auch höher qualifizieren.

Die aktuellen Änderungen betreffen vier Punkte: das Prüfungsgebiet Mathematik, die Prüfungsorte, die Prüfungstaxen, aber auch die redaktionelle Klarstellung der Inkraft­tretungsbestimmungen. Ich gehe darauf aber nicht näher ein, das hat vorhin bereits die Frau Ministerin getan.

Zum Abschluss möchte ich betonen, dass es für mich sehr, sehr wichtig und wesentlich ist, dass die österreichische Berufsreifeprüfung keinesfalls als Matura zweiter Klasse angesehen wird. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

13.37


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nun gelangt Herr Abgeordneter El Habbassi zu Wort. – Bitte.

 


13.38.02

Abgeordneter Asdin El Habbassi, BA (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Kolle­ginnen und Kollegen! Sehr geehrte Frau Ministerin! Was wir heute mit diesem Abän­derungsantrag bewirken, ist – es ist ohnehin vorhin schon angeführt worden –, die Berufsreifeprüfung für Berufstätige im Fach Mathematik an die Zentralmatura, wie sie alle anderen haben, anzugleichen, und das ist ein ganz, ganz wichtiger Faktor.

Die Frau Ministerin hat die Zahlen bereits genannt: Über 40 000 Menschen haben sich in Österreich in den letzten 20 Jahren dafür entschieden, mit der Berufsreifeprüfung die Matura nachzuholen, quasi mit der Berufserfahrung auch eine Matura zu absolvieren.

Ich möchte hier auch ein Beispiel aus Salzburg bringen: Mittlerweile ist in Salzburg die Berufsreifeprüfung der beliebteste alternative Weg zur Matura, denn seit 2004 hat sich die Zahl der Abschlüsse verdreifacht und ist somit die am stärksten gewachsene Form der Reifeprüfung. Es ist gerade deshalb so wichtig und eine gute Sache, weil es eines der Erfolgsprojekte in Österreich ist, quasi die Berufsausbildung auch mit einer weiteren Bildung und damit auch mit der Möglichkeit, später studieren zu können, zu verbinden.

Und: Lieber Kollege Strolz, bevor wir immer alles schlechtreden, sollten wir die positiven Dinge doch einfach bewerten. (Abg. Strolz: Ich war sehr positiv ...!) Wir haben hier eine Änderung umgesetzt, die dringend notwendig ist, nämlich die gleiche


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