Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll175. Sitzung / Seite 66

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Deshalb sollte man nicht vergessen, was neben den Universitäten mit der Matura geleistet wird. Ich kenne sehr viele Facharbeiter, die sich weiterbilden. Ich denke zum Beispiel an die Firma STIWA, und ich könnte einige oberösterreichische Betriebe nennen, in denen sich Facharbeiter mit einer Abendmatura weiterbilden und in diesen Unternehmen Führungskräfte werden oder auch in anderen Sparten und Bereichen sehr gefragt sind, weil sie ihr praktisches Know-how mit der Matura erweitern und dann sehr fundierte, wichtige, geschätzte, wertvolle Mitarbeiter werden.

Ich denke, wir müssen wesentlich von diesen rein theoretischen Forderungen, die wir in einigen Debattenbeiträgen gehört haben, wegkommen und viel mehr zur praktischen Umsetzbarkeit, nämlich zur Kooperation der Universitäten mit den Firmen, mit den KMUs, mit der Industrie hinkommen, sodass bereits in der gemeinsamen Entwicklung während des Studiums – es wurde bis 1970 zurückgegangen – auch jeweils die prak­tische Sicht einfließt und es dann Studienabgänger gibt, die wirklich brauchbar sind.

Ich muss an dieser Stelle Folgendes sagen: Dank und Anerkennung allen! – Österreich ist, auch im Ausland, bekannt dafür, dass es qualifizierte Studienabgängerinnen und -abgänger hat, die sich an den besten Unis international ein gewisses Renommee und einen Ruf erworben haben. Ich denke, wir sollten nicht alles schlechtreden, Handlungs­bedarf ist jedoch gegeben.

Abschließend darf ich, bevor wir wieder über neue Kosten nachdenken, sagen: Es ist ja das Geld, das fehlt. Durch die fehlenden Reformen, durch die vielen Wahlver­sprechen, die nicht umgesetzt wurden, gibt es eine hohe Steuerbelastung. Wir haben es gerade gesehen: Bayern liegt im internationalen Vergleich an neunter Stelle, Österreich an 109. Stelle bezüglich der Regionen, die Betriebe ansiedeln möchten, nämlich wegen der hohen Lohnnebenkosten und wegen der großen Bürokratie.

Es hilft nichts, wenn wir ständig von Bürokratieabbau reden, es hilft nichts, wenn wir ständig darüber reden, dass wir die Lohnnebenkosten herunterfahren müssen, wenn in Wirklichkeit genau das Gegenteil geschieht.

Deshalb: Es besteht Handlungsbedarf seitens der Regierung; dann hätten wir finan­ziellen Spielraum für die nötigen Maßnahmen wie zum Beispiel im Studienbereich. – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

10.41


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Doppler. – Bitte.

 


10.41.41

Abgeordneter Rupert Doppler (ohne Klubzugehörigkeit): Frau Präsidentin! Herr Vizekanzler! Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Aktuelle Stunde mit dem Thema „Eliteunis für alle durch faire Studienplatzfinanzierung“. – Herr Kollege Strolz, ich glaube, es ist schon ein bisschen provokant (Abg. Strolz: Ja!), was du selbst angesprochen hast, aber es ist richtig, das steht außer Frage.

Ich habe mir gestern die Aussendung über den Herrn Vizekanzler genau angesehen: Neues Modell für Studienplatzfinanzierung, Wissenschaftsminister Reinhold Mitter­lehner strebt eine „Systemumstellung der Universitätsfinanzierung“ ab 2019 an. Sein neues Modell „sieht dazu eine Anhebung des Uni-Budgets um 1,35 Mrd. Euro auf elf Mrd. Euro [...] sowie Kriterien für weitere Zugangsbeschränkungen vor“.

Dann habe ich mir das weiter ganz genau angesehen, da steht:

„Die zusätzlichen 1,35 Mrd. Euro setzen sich dabei aus rund 840 Mio. Euro für eine Art indexgebundene Weiterentwicklung der bisherigen Mittel“ – Herr Minister, da wüsste ich gerne, was damit genau gemeint ist – „sowie 510 Millionen für die mit der System­umstellung verbundenen Extra-Personalressourcen zusammen [...].“

 


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