Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung / Seite 168

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Was das Thema der Nisthilfen für Wildbienen beziehungsweise Bestäuber generell an­belangt, konnte ich ja heute in der Früh in der Fragestunde schon sehr ausführlich über die Entwicklung der Honigbienenbestände, die durchaus positiv ist, berichten. Sowohl die Zahl der Imker als auch jene der Bienenvölker ist gestiegen.

Es ist völlig richtig, Herr Abgeordneter Rauch, dass gerade die Rolle der Wildbienen enorm wichtig ist und die Nisthilfen gerade im Bereich der Blühflächen und so weiter im Rahmen der Programme für ländliche Entwicklung, der Agrarumweltprogramme auch tat­sächlich ausgebaut werden. – Allein 40 000 Hektar neue Blühflächen wurden geschaf­fen, das stärkt natürlich auch die Wildbestäuber, die Wildbienen.

Herr Abgeordneter Preiner, auch das von Ihnen angesprochene Forschungsprojekt gibt es: Zukunft Biene von Professor Crailsheim heißt dieses Forschungsprojekt, bei wel­chem man vor allem auch die vielen Ursachen des Bienensterbens erforscht, was ja auch die Wildbienen betrifft.

Interessant ist dabei auch die Rolle der Wildbienen hinsichtlich der Resistenz, der Be­ständigkeit gegenüber Klimaschwankungen zum Beispiel. Und da zeigt sich, dass ge­rade die schwarze Biene, die ja der Urtyp der Honigbiene ist, die Apis mellifera melli­fera, die Beständigste ist. Weniger widerstandsfähig ist leider die Blaue Holzbiene, und wir untersuchen auch die Rote Mauerbiene, die relativ klein und nicht so widerstands­fähig ist. Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

17.51


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Becher. – Bitte.

 


17.51.09

Abgeordnete Mag. Ruth Becher (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Wir haben ja heute bereits sehr viel über den Nutzen und die Wichtigkeit der Wildbienen gehört, und durch unser gesteigertes Umweltbewusstsein erkennen wir nicht nur, was wir an einer intakten Natur haben, sondern wir erkennen natürlich auch, was ihr fehlt.

Es ist bereits gesagt worden: Wir haben in Österreich derzeit 670 Wildbienenarten –das ist jedenfalls die Zahl, die ich gefunden habe; Kollege Preiner ist auf 690 Wildbie­nenarten gekommen –, also eine doch sehr hohe Vielfalt, aber es sind nicht mehr alle Arten auf den Wiesen und in den Wäldern zu finden.

Auch die Großstadt Wien verfügt über sehr viele Arten, es leben nämlich 66 Prozent al­ler Wildbienenarten in der Großstadt, was natürlich auch mit den vielfältigen naturräum­lichen Gliederungen zusammenhängt. Laut GLOBAL 2000 sind aber in den letzten Jah­ren 18 Arten verschwunden.

Der Einsatz von Nisthilfen ist natürlich sehr wichtig. Die Stadt macht das auch in ihren eigenen Parks, und auch in den Blumengärten Hirschstetten werden diese Wildbienen­populationen unterstützt. Verstärkte Initiativen in privaten Gärten, so wie es im Antrag steht, sind natürlich etwas ganz Wichtiges und Wesentliches und stoßen auf großes Ver­ständnis und Interesse bei der Bevölkerung.

So sinnvoll das auch ist – Herr Minister Rupprechter hat es bereits gesagt –: Der Schlüs­sel zum Erfolg liegt in diesem Bereich in der Landwirtschaft. Im Rahmen des Europäi­schen Landwirtschaftsfonds gibt es eine Reihe von Förderprogrammen, als eines der wichtigsten empfinde ich den Erhalt von Gras- und Grünflächen, also Streifen neben dem Acker, die erhalten und gefördert werden. Die Kosten sind dabei kein Argument, das EU-Programm läuft noch immer.

Grundsätzlich bin ich sehr erfreut darüber, dass dieser Antrag heute hier beschlossen wird. Es ist ein Schritt, und mittelfristig werden wir den Erfolg auch sehen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

17.53


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Plessl. – Bitte.

 


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