33/PET XXV. GP

Eingebracht am 07.11.2014
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition

An den

Zweiten Präsidenten des Nationalrates

Herrn Karlheinz Kopf

Parlament

A-1017 Wien

Bregenz , am 6. November 2014

Sehr geehrter Herr Präsident!

In der Anlage überreiche ich Ihnen gem. §100 (1) GOG-NR die Petition betreffend „Einführung der dualen Lehrausbildung im Sozial- und Pflegebereich“.

Seitens der Einbringerlnnen wird das Vorliegen einer Bundeskompetenz in folgender Hinsicht angenommen: „Berufsausbildungsgesetz; Gesundheits- und Krankenpflegegesetz“.

Dieses Anliegen wurde bis zur Einbringung im Nationalrat von 233 BürgerInnen unterstützt.

Mit der Bitte um geschäftsordnungsgemäße Behandlung dieser Petition verbleibt

mit freundlichen Grüßen


„Einführung der dualen Lehrausbildung im Sozial- und Pflegebereich“

ln der benachbarten Schweiz gibt es seit zehn Jahren die duale Lehrausbildung im Sozial- und Pflegebereich. Die Lehrberufe „Fachmann/frau Gesundheit“ und „Fachmann/frau Betreuung“ zählen mittlerweile zu den beliebtesten Lehrberufen in der Schweiz.

In Österreich bestehen seit Jahren Initiativen, die einen österreichweiten Lehrversuch im Sozial- und Pflegebereich fordern. Um die Praxistauglichkeit und das Interesses der Jugendlichen nachzuweisen wird seit dem Jahr 2011 in Vorarlberg die Ausbildungskombination „Betriebsdienstleistungslehre und Pflegehilfe“ umgesetzt:

       32 Lehrlinge sind derzeit im Rahmen des Modellprojekts Vorarlberg in 21 Betrieben in Ausbildung (Pflegeheime, Krankenanstalten, Sozialeinrichtungen).

       Über 80 interessierte und engagierte Jugendliche bewarben sich für den zweiten Durchgang dieser Ausbildungskombination im Sozial- und Pflegebereich. Der dritte Durchgang hat im Herbst 2014 begonnen.

Die Ausbildungskombination ist erfolgreich und belegt das Interesse der Jugendlichen und der Betriebe aus dem Sozial- und Pflegebereich. Eine duale Lehrausbildung, eingebettet in eine durchlässige Ausbildungspyramide, ist ein wichtiger Impuls gegen den drohenden Fachkräftemangel im Sozial- und Pflegebereich.

Bei der Umsetzung ist auf einen modularen Aufbau der Lehrausbildung zu achten, der Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten in einer durchlässigen Ausbildungspyramide vorsieht. Im Ausbildungsprogramm ist auf den Entwicklungsgrad von Jugendlichen Rücksicht zu nehmen.

Die demografischen Herausforderungen können wir nur bewältigen, wenn wir alle Möglichkeiten nutzen um jungen Menschen, die sich für den Sozial- und Pflegebereich interessieren und begeistern eine profunde Ausbildung zu ermöglichen!