133/SBI XXV. GP

Eingebracht am 29.01.2016
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Stellungnahme zu Bürgerinitiative

Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des österreichischen Parlaments!

 

Ich möchte gerne eine Stellungnahme zur Petition „Wertschätzung Familienarbeit“  zu den Bereichen Bedürfnisse des Kleinkindes, Krippenbetreuung versus  familiäre Betreuung, mangelnde finanzielle Unterstützung und Wertschätzung der Institution Familie sowie einen positiven Ausblick abgeben, eine Einschätzung, die von sehr vielen Lehrern, MitarbeiterInnen in den Pfarren und Gemeinden meines Heimatbezirks Murau und natürlichen vielen Freunden, Bekannten sowie meiner Familie mitgetragen wird!

 

Ein Kleinkind, mit einem Jahr noch ein Baby, braucht den Schutzraum der Familie, um sich geborgen und sicher zu fühlen. Die sichere, vertrauensvolle Bindung an ein, zwei konstante Bezugspersonen ermöglicht die gesunde Ausreifung des kleinkindlichen Gehirns, schenkt das so wichtige Urvertrauen, Voraussetzung für die gesunde Selbstannahme und spätere vertrauende, lebensbejahende Einstellung den Menschen gegenüber, und die bestmögliche Entwicklung der emotionalen, sozialen und intellektuellen Fähigkeiten.

Von Natur ist dazu die Mutter, hormonell ausgestattet, vorgesehen und am besten geeignet. Wer sollte denn auch inniger mit dem Kind verbunden und ihm in Liebe zugetan sein als sie?

Die meisten Mütter wollen auch in den ersten zwei, drei Jahren ihr Kind selbst betreuen.

Viele können es aber aufgrund finanzieller Zwänge nicht! Welche Familie, vor allem welche Alleinerzieherin, kann denn mit 436 € das Auslangen finden?

 

Die völlig unnatürliche Kollektivbetreuung, die mit verlogenen Argumenten wie besserer, weil „professioneller“ Betreuung und „Frühförderung“ arbeitet, während die Kleinkinder in Wahrheit  schwere Trennungsangst, ständig ansteigenden Stress, der die Kleinkinder nachweislich schädigt, nicht zuletzt infolge Konkurrenzkampf um die Aufmerksamkeit der Betreuerin und ihrer Unreife, sozial angemessen miteinander umzugehen, viel zu wenig persönliche Ansprache für das einzelne Kind und ständig wechselnde Bezugspersonen, unter dieser Betreuungsform leiden,ist umso mehr ein Skandal, als sie den Steuerzahler pro Kind und Monat sehr viel mehr kostet als die familiäre Betreuung kosten würde und, das ist das Schlimmste und Dümmste, das Kindeswohl außer Acht lässt!

 

Bei ausdrücklichem, oft auch karrierebedingen Berufswunsch beider Elternteile sollten deren Kleinkinder, um auch ihrem Bedürfnis nach familiärer Betreuung Rechnung zu tragen, von einer gut ausgebildeten Tagesmutter betreut werden. Dieser Beruf gehört (nicht nur) finanziell wesentlich besser gestellt!


Um die bestmögliche familiäre Betreuung für jedes einzelne Kind zu gewährleisten, sollten allerdings spätestens in der Schwangerschaft Elternkurse sowie in schwierigen Paar-beziehungen fachkundige, therapeutische Begleitung angeboten werden, verpflichtend wie ja auch die immer umfangreicher werdenden Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen.

Da es die hilfreiche Großfamilie nicht mehr gibt, und Großeltern oft weit weg wohnen, kann man die jungen Familien mit den Herausforderungen und dem oft mangelhaften Wissen um kindliche Entwicklungsschritte, Körper- und Gesundheitspflege usw. nicht länger

allein lassen!

 

Maßnahmen wie die kürzlich unter Ausschaltung der Begutachtungfrist beschlossene Kürzung des FLAF, die lächerliche, ohnehin erstmalige Anhebung des Kinderbetreuungsgeldes um sage und schreibe gerade einmal 2 € pro Monat, die jahrzehntelange Nicht-Anpassung der Familienbeihilfe an die Inflation mit einem Werteverlust von trotz der im Juli 2014 erfolgten Erstanhebung um magere 4% noch immer volle 34 % (obwohl nur der Ausgleich für viel zu viel bezahlte Steuern), die Verteufelung der Teilzeitarbeit und ihre politische Nicht-Wertschätzung und Bestrafung durch finanzielle Einbußen (nicht nur) in der Pension, sowie generell die Einführung des Generationenvertrags mit der Vergesellschaftung des einen finanziellen Lebensrisikos, des Alters, und der Privatisierung des anderen finanziellen Lebensrisikos, nämlich dem Aufziehen von Kindern, das unter anderen Faktoren zum gesellschaftsbedrohenden ständigen Rückgang der Geburten von mittlerweile nur noch 1,4 Kinder pro Frau geführt hat, solche Maßnahmen sind nicht geeignet, Eltern Mut zum Kind zu machen!

Und auch nicht der neueste Coup unserer Familienministerin: Ein Bonus von 1000 € mehr Kinderbetreuungsgeld, wenn sich Eltern die Karenz teilen.

Um Eltern die Richtung vorzugeben, in die laut Karmasin „ die Entwicklung gehen soll“!

Ich frage: Wie viele Eltern können diese Variante von Arbeitgeberseite her überhaupt in Betracht ziehen, und wenn doch, wie viele halten sie zweitens für ihre persönliche Familienkonstellation für eine gute Lösung?

Ich finde eine derartige Bestrafungsregelung  für Verweigerer nicht nur extrem diskriminierend, sie stellt eine unerträgliche Anmaßung und Gängelung erwachsener und selbstbestimmter Bürger dar!

 

Eine weitere Etappe der von der EU vor bald 20 Jahren unter Ausschluss des EU-Parlaments vollkommen undemokratisch als verbindlich umzusetzenden Richtlinie „Gleichstellung von Mann und Frau in der Arbeitswelt“!

Gleichstellung, ein schöner Begriff, meint in diesem Fall nichts anderes als Gleichmacherei, die Unterwerfung der Frau unter eine männlich determinierte Arbeitswelt, die Nicht-Anerkennung der weiblich-mütterlichen Seite der Frau!

Mit GleichbeRECHTigung hat das nichts zu tun!

Und mit dem Recht auf ein selbstbestimmtes Leben auch nicht.

 

Die deutsche CDU hat mit ihrem Parteibeschluss vom 14./15. Dezember des Vorjahres in Karlsruhe mit einem massiven Bekenntnis zur Familie und der großen Leistung von Familie für die gute Entwicklung einer Gesellschaft sowohl der EU als auch einem falsch verstandenen Feminismus aufgezeigt, wohin der Weg gehen muss!

Bitte stimmen Sie der segensreichen, zukunftsweisenden und damit lebensrichtigen Petition „Wertschätzung Familienarbeit“ zu!

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!

 

DiplPäd. Brigitte Pfandl,