Sehr geehrte Damen
und Herren,
in der langjährigen tendenziell geführten Diskussion, ob eine aktive
Sterbehilfe in Österreich erlaubt werden soll, muss ich unbedingt meine
Meinung dazu abgeben. Ähnlich wie in meiner Patientenverfügung betone
ich ausdrücklich, dass ich nach wie vor im Vollbesitz meiner geistigen
Kräfte bin (bei meiner Patientenverfügung muss ja alle 5
Jahre mein Wille vom Notar und Arzt gegen Gebühr
bestätigt werden).
Ich finde es ungeheuerlich, dass der Staat (unter Druck der heiligen Kirche -
der vermutlich reichsten "Firma" in Österreich) noch immer
Leute elendiglich krepieren lässt und nicht nach z.B. Schweizer
Vorbild ein würdevolles Sterben ermöglicht.
Das flehentliche Bitten des im Sterbeprozess befindlichen
Angehörigen um Erlösung können die Kinder, Enkel etc. nicht
erfüllen, es sei denn, sie nehmen eine jahrelange Kerkerhaft in Kauf.
Exit oder Dignitas scheinen für uns Österreicher die einzige
Möglichkeit zu sein - so fern überhaupt noch die Möglichkeit
dazu besteht - sich von dieser Welt in Würde zu verabschieden.
Der Österr. Schauspieler Herbert Fuchs stand offen zu diesem Problem und
wählte die humane Art.
Traurig - aber es wird vermutlich auch diesmal den Österr.
Bürgern das Recht auf ein selbst bestimmtes Sterben nicht
ermöglich werden. Das Argument von Gott gegebenen Leben und Tod wird
vermutlich über alle rationalen und emotionalen Argumente obsiegen.
Ich fordere Sie daher auf, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu
schaffen, um ein würdevolles Sterben zu ermöglichen.
Anbei ein Ausschnitt meiner Patientenverfügung für den
Zeitraum 2012 - 2017.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Ullmann
Eingelangt am 13.08.2014