Sehr geehrter Dr. Kohl!

Ihr Aufruf klingt interessant und da ich mit Älteren in Workshops arbeite, leite ich Ihnen Meinungen weiter, die dabei angesprochen wurden. Niemand fühlt sich alt aber bald nach der Pension schon würdelos behandelt. Das gilt für die Familie, wie für das öffentliche Miteinander. Die Frage der Würde bis zuletzt stellt sich also schon wesentlich früher und beginnt eigentlich bei der Geburt des Menschen.

Die Würde der Ältesten hört damit auf, dass sie nicht mehr für sich selbst sorgen können und auf Hilfe angewiesen sind. Jetzt gilt es zu differenzieren, denn Krankheit oder Armut sind in der Gesellschaft nicht angesehen und erschweren den würdevollen Umgang miteinander. Das Alter als Last zu sehen ist eine Definition der UN und schon ca. 60 Jahre alt. Wem ist sie eine Last? Ja, da landen wir in der Politik und in den Medien die mitmachen und dieses Altersbild mit Ängsten verbindet. Dazu erwarte ich mir Ihren Einsatz, der Unterschiede der gesellschaftlichen Gruppierungen aufzeigt und nicht eine allgemeine Formulierung von Würde am Ende des Lebens angibt. Unsere Kultur hat am Ende des Lebens wieder ein edles und würdevolles Ritual zu bieten und das Begräbnis wird übergestaltet – warum wohl?

 

                                                                                                                                                        

Mit freundlichen Grüßen, Dr. Elfie Lackner / Alternsforschung Graz

                                                                                                           

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eingelangt am 18.08.2014