Sehr verehrte Damen und Herren,

als palliativ interessierter und engagierter Mensch möchte ich meinen - wenn auch nur kleinen - Beitrag leisten, der Menschenwürde - auch am Lebensende - den Platz zu erhalten, der ihr gebührt. Lasst uns gemeinsam in der Gesellschaft menschlich und menschenwürdig! verhalten und handeln.

 

Mit meinem Gedicht, das auf Grund einer stattgefundenen, palliativen Begleitung entstand, bekunde ich mein entschiedenes NEIN gegen ein Gesetz, welches Tötung auf Verlangen und Beihilfe zur Selbsttötung legalisiert.

 

Der Wandel   (September 2014)

 

Eine Frau, die wollte ihr Leben nicht mehr

weil so infaust die Prognose -

der Gedanke ans Sterben,der quälte zu sehr;

optisch schien sie noch blühend, die Rose.

Ich setzte mich schweigend zu ihr an das Bett;

lud ein sie, darüber zu reden -

und die Angst brach hervor, die gefangen sie hätt

und sie sprach von den Kindern in Schweden

und vom Wunsch, keinem hier mehr zur Last zu fallen

und von Selbstbestimmung beim "Scheiden"

und was gut war in Zeiten und was schmerzvoll in allen

und  wie`s besser wär, nicht mehr zu leiden.

Sie rollte ihr Dasein als Tuch vor mir aus,

auf das wir uns beide nun stellten

wir sprachen achtsam und hörten heraus

bis die Sorgen sich durch Hoffnung erhellten.

Und die Frage nach Freitod, die wurde zum Geist,

der das Feld nach und nach ganz verließ

und ihr Einstellungswandel, der zeigte zumeist

sich im Klang, wie ihr Leben sie prieß.

Im "Pallium" hat sie den Weg fortgesetzt,

schien nun gangbar für das Ende der Tage

und sie spürte, was möglich ist bis ganz zuletzt

und so wich Suizidwunsch und Klage.

Da stand wieder Weitblick in ihrem Sinn

und ein Hoffen von anderem Wesen

"Versteh`n Sie, warum ich so glücklich jetzt bin?",

sagte sie -

und wir reichten die Hände uns hin -

und im Aug`konnte Frieden ich lesen. 

 

                                                             Elisabeth Krause-Scholz

 

                 ------------------------

 

In der Hoffnung, dass Hospiz- und Palliativarbeit gebührende Beachtung bei allen Gesetzgebern findet, verbleibe ich, mit optimistischen Blicken in die Zukunft, und mit freundlichen Grüßen nach Österreich und zu allen palliativ orientierten und engagierten Nachbarn

 

Elisabeth Krause-Scholz

(DGKS/Akad.Pall.expertin, Studium an PMU Salzburg "Pall.Care")

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eingelangt am 15.09.2014