Da wird also eine weitere Kommission eingerichtet, um die Frage rund um ein würdiges Sterben hinter verschlossenen Türen von sog. Experten, die wiederum von den Parteien ernannt wurden, zu diskutieren!


Wo bleiben die Betroffenen, die unheilbar Kranken, die chronisch Kranken, ja auch die noch Gesunden, Jungen, also wir ALLE?

Haben WIR nichts zu sagen?

Wo bleibt die Diskussion MIT den Betroffenen, mit uns ALLEN?


Statt dessen wird ÜBER uns diskutiert und entschieden! Das ist ein seltsames Verständnis von Demokratie.


Ich will Ihnen sagen, wofür ich bin:


- Für ein selbstbestimmtes Leben und Sterben in Würde! Das heisst, dass ich auch, wenn es für mich richtig ist und ich es für richtig finde, Hilfe bekomme, um mein Leben und Leiden würdevoll zu beenden. Dass ich nicht gezwungen bin, mich vom Dach zu stürzen, mich zu erhängen, oder vor einen Zug zu stürzen - sofern ich das noch kann - und dabei noch andere mit hinein ziehe!


- Es ist für mich unwürdig und völlig inakzeptabel, wenn die ÖVP die Ärzte pauschal in Geiselhaft nehmen will und ein Verbot des begleiteten Selbstmords oder der erbetenen Sterbehilfe per Verfassungsgesetz auf immer und ewig in den Kerker des Strafgesetzes stellen will!!  Das ist kein Leben und Sterben in Würde, das ist eine Verurteilung zum unwürdigen Selbstmord am Dachboden oder auf  Zuggeleisen oder zum endlosen Dahinsiechen in Übertherapierung und qualvoller Leidensverlängerung, weil sich kein Arzt traut, die leidensverlängernden Maßnahmen zu beenden. Mit oder ohne erkennbare Willlensäußerung des verurteilten Patienten!


Da ist man sogar in Deutschland, das ähnlich konservative und reaktionäre Regelungen hat, schon weiter! Dort ist wenigstens die Hilfe zum Selbstmord straffrei!

Soll Österreich wirklich die Sterbewüste und Pflegehölle Europas werden bzw. bleiben?



Johannes Reichhart