Mir ist es großes Anliegen mich für eine Sterbehilfe einzusetzen. In einem freien und säkularem (?) Land wie Österreich, darf es nicht geschehen, dass ein Verbot der Sterbehilfe in die Verfassung geschrieben wird. Sterbehilfe ist ja keine Verpflichtung, genauso wie es keine Verpflichtung zu leben gibt! Mir persönlich ist nur wohler bei dem Gedanken, dass ich im Fall des Falles die Möglichkeit dazu hätte. Außerdem schließt Sterbehilfe die Hospizbewegung nicht aus. Jedoch glaube ich, dass eine dementsprechende Versorgung von Todkranken Patienten in Österreich nicht flächendeckend bzw. in ausreichender Zahl vorhanden ist und je sein wird. Natürlich brauchen sich Größen und Würdenträger unserer Republik keine Sorge um eine adäquate Versorgung jedweder medizinischer und pflegerischer Betreuung machen, aber wie sieht es mit weniger Bekannten oder finanziell schlechter ausgestatteten Person aus?

Ich behaupte, dass es eine der persönlichsten Entscheidungen jedes Menschen ist, wie er mit seinem Tod umgeht, bzw. wie er das Lebensende gestaltet. Und dies sollte jeder nach seinem Willen so handhaben wie er will. Dazu braucht es keine gesetzliche Regelung.

Selbst wenn Sterbehilfe nicht mehr unter Strafe gestellt sein sollte, müssen Gegner der Sterbehilfe und auch die Befürworter diese auch nicht in Anspruch nehmen.

Jeder sollte für sich einmal überlegen, wie es ist, wenn auf Grund einer Erkrankung oder was weiß ich was, der Tod unausweichlich ist und in unmittelbarer Zukunft bevorsteht. Entscheidend ist, wie sich diese Zeit bis zum Ende gestaltet. Im Idealfall schmerzfrei und lebenswert. Aber was wenn aus unterschiedlichen Gründen das nicht so ist und der körperliche Zustand es einem nicht mehr erlaubt, sich selbst ein Ende zu setzen? Sollte hier der Gesetzgeber einschreiten und diesem Menschen seinen sehnlichsten Wunsch verweigern, endlich seinem Leiden auf eine humane Art ein Ende setzen zu dürfen? Und bitte, falls sich jemand dieses Szenario überlegen möchte, so bitte ich, dass man die rosarote Brille abnehmen sollte durch welche man sieht, wenn man glaubt, jeder Mensch kann zu jedem Zeitpunkt seines Leidens schmerzfrei und glücklich sein. Ein Verbot der Sterbehilfe, kann auch eine Verpflichtung zum Leiden bedeuten.

 

Mit freundlichen Grüßen

Günther Zellinger