Sehr geehrte Damen und Herren!
Sehr geehrter Herr Ostermayer!
Sehr geehrter Herr Kurz!
Ich sehe im neuem Islamgesetz eine klare Ungleichbehandlung der Muslime
gegenüber anderen Bürgern und Glaubensgemeinschaften.
Ich kenne seit 11 Jahren die Muslimische Jugend Österreich, habe auch bei
einigen Veranstaltungen Teil genommen, wo Politiker von der ÖVP, SPÖ
und der Grünen eingeladen wurden und sehe, dass sehr wohl auf den
gemeinsamen Dialog und das Miteinander Wert gelegt wird. Vor allem bemüht
sich diese Jugend Organisation seit 20 Jahren um verschiedene Projekte zum
Thema Partizipation, Gewaltprävention und Bildung.
In Österreich leben derzeit Jugendliche, die 30 Prozent der
österreichischen Gesellschaft ausmachen, die sehr wohl sich mit dem Land
Österreich identifizieren, weil sie hier geboren und aufgewachsen sind.
Das Wort "Integration" passt nicht mehr zu ihrem Profil, sondern
vielmehr ist es das Wort PARTIZIPATION.
Mit Partizipation meine ich, sich als Österreicher an die Gesellschaft
AKTIV mitzubeteiligen und jegliche Form von Radikalisierung und Extremismus
ABZULEHNEN.
Mit diesem neuem Islam Gesetz wird erst Recht einen Unterschied zwischen
Muslimen und der restlichen Bevölkerung in Österreich gemacht. Und
das Schlimme dabei ist, dass sich die Muslime als sogenannte Bürger
"zweiter Klasse" damit sehen, was der österreichischen und
europäischen Verfassung sehr klar und stark widerspricht.
Es leben in Österreich über 600.000 Muslime, die sich sicher nicht
dem "Extremen und Fanatikern" zugehörig fühlen.
Was mich noch im neuem Islam Gesetz stört, ist die ungleiche Behandlung
von den Muslimischen Vereinen und den Glaubensgemeinschaften gegenüber
anderen Glaubensgemeinschaften anderer Religionen wie zB:
Die Russisch-Orthodoxe Kirche in Wien etwa finanziert ihre Priester nicht
selbst. Andreas Latzenhofer, Kassier der Russisch-Orthodoxen Gemeinde in Wien,
erklärte vergangene Woche auf profil-Anfrage, die Gehälter der
Seelsorger würden "direkt aus Moskau“ bezahlt und viele andere
solcher Beispiele gibt es auch in anderen Glaubensgemeinschaften.
Warum finden sich in den anderen Glaubensgemeinschaften auch keine
Beschränkungen bezüglich der Finanzierung aus dem Ausland? Warum gilt
diese Einschränkung nur für die islamischen Glaubensgemeinschaften
und Vereine in Österreich?
Die nächste Frage, die ich für mich stelle:
Warum muss ich mich als österreichischer Muslim für die
unverzeihlichen und menschen -rechts- widrigen Zustände aus dem Ausland
verantwortlich machen oder mich recht fertigen?
Ich möchte nicht als Österreicherin, nur weil ich mich für den
Islam als Religion entschieden habe, unter Generalverdacht stehen, Verbindungen
zu irgendwelchen Terror Netzwerken zu haben.
Bitte überdenken sie dieses Gesetz noch einmal bzw. bitte setzen sie sich
aktiv und gemeinsam mit der offiziellen Vertretung der Muslime, nämlich
der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich in Verbindung und
besprechen sie bitte nochmals jeden Paragrafen dieses den gegenüber den
Muslimen ungleiche und menschenunwürdige Gesetz.
Mit freundlichen Grüßen
Hashem Mohamed