Sehr geehrte Damen und Herrn,

Ich arbeite seit 1983 zuerst als Hauptschullehrerin und später als Sonderpädagogin - vorwiegend in Integrationsklassen - im Wiener Schuldienst.

Mein größtes Ziel war es immer - für den einezelnen Schüler - die besten Lernbedingungen zu schaffen. Manchmal war das in meiner Klasse nicht möglich.

So übergab ich mehrmals Schüler/Innen meiner Integrationsklassen in Klassen diverser Sonderpädagogischen Zentren (heute ZIS) , da dort eine adäquatere Betreuung gegeben war. Mit Freude durfte ich auch aus der Ferne ihre Fortschritte verfolgen.

Das Wiener Modell schien mir die Idee "für jeden Schüler den richtigen Platz" zu verwirklichen – viele ZIS - Standorte entwickelten sich zu speziellen Förderzentren für diverse Behinderungen. Ich sehe mit Sorge, dass dieser besondere Weg jetzt gefährdet ist!

Daher apelliere ich an Sie sich für die Beibehaltung des §27 des derzeitigen Schulorganisationsgesetztes einzusetzen. Eine Wegrationalisierung der ZIS – Standorte gefährdet die Förderung von ohnehin schon benachteiligeten Kindern und Jugendlichen! Damit wird die Eingliederung in die Arbeitswelt um ein Vielfaches mehr Kosten erzeugen – die scheinbare Kostenersparnis wird teure Nachwirkungen haben.

Mit freundlichem Gruß

Anna Maria Dietrichstein, Dipl.Päd.