Annelotte Barta
Mappesgasse 9/2/1
2320 Schwechat
ergeht an:
begutachtungsverfahren@parlament.gv.at
Betrifft: Bildungsreformgesetz 2017
Streichung des § 27a SchOG
Sehr geehrte Bildungsverantwortliche!
Die Streichung der Zentren für Inklusion! und Sonderpädagogik (ZIS) ist explizit im Entwurf angeführt, aber es gibt keine konkreten Informationen, wie sonst die „Inklusive Schule“ in die Tat umgesetzt werden kann.
Besonders Wien hat mit der Öffnung der Sonderschulen und mit gleichzeitiger Bildung dieser Zentren für Inklusion und Sonderpädagogik einen guten Weg vorgezeigt, wie Inklusion für die Mehrheit der Kinder gelingen kann.
Da diese Zentren eine Bündelung der Kompetenzen und Vernetzungsaufgaben wahrnehmen, sind sie für die Qualitätssicherung unerlässlich geworden.
Die Großstadt mit ihren besonderen Herausforderungen braucht solche Zentren, wo hoch qualifiziertes Fachpersonal für diese speziellen Kinder Unterstützungsmöglichkeiten überlegt, damit diese weiter in der Regelschule unterrichtet werden können.
Ich persönlich arbeite seit mehr als drei Jahrzehnten als Psychagogin in Wien. Ich habe das inklusive Modell der Psychagogischen Betreuung mit aufgebaut und war viele Jahre für die Ausbildung der Psychagoginnen und Psychagogen verantwortlich.
Das ZIS 20, Rudolf Ekstein Zentrum (REZ), als Zentrum der PsychagogInnen stellt für mich eine bedeutende Ressource für meine Arbeit dar: Der rege Austausch mit Leitung und KollegeInnen, die im selben Aufgabenbereich tätig sind, das gemeinsame reflektieren über Kinder mit schwerwiegenden sozialen und emotionalen Problemen, das Vernetztsein mit anderen wichtigen Institutionen, wie z.B. Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie, Jugendamt, Psychosozialer Dienst stellt eine unabdingbare Basis für eine gedeihliche Arbeit dar.
Die Streichung des § 27a SchOG, also die Auflösung der ZIS würde einen enormen Qualitätsverlust durch den Verlust von fachlich hochkompetenten, bewährten und vernetzten Unterstützungsstrukturen bewirken.
Hochachtungsvoll
Annelotte Barta