Sehr geehrte Frau Ministerin!

 

Ich leite seit nunmehr 13 Jahren die VS Erdbergstraße 76, 1030 Wien. In dieser Zeit habe ich mich intensiv mit der Professionalisierung in vielen Bereichen, unter anderem der Schulentwicklung am Standort, der MitarbeiterInnenführung, der Kooperation mit allen Schulpartnern, der Kompetenzorientierung, der Zusammenarbeit mit den Kindergärten sowie weiterführenden Schulen und der Weiterentwicklung und Weiterbildung meiner LehrerInnen beschäftigt. Das geringste Augenmerk allerdings legte ich in diesen Jahren auf die Weiterentwicklung meiner persönlichen Unterrichtsqualitäten als aktive Lehrerin.

 

Nun stellt sich für mich die Frage, ob nun meine Schule Teil eines Clusters wird und natürlich auch, wie meine Zukunft im Schuldienst aussieht. Durch die Pläne des Autonomiepakets der Regierung werden einerseits die Leistungen von Direktoren und Direktorinnen von Pflichtschulen in keiner Weise wertgeschätzt, da nicht klar ist, wer in Zukunft die Aufgaben wahrnehmen wird, bedenkt man besonders die immer aufwändiger werdende Elternarbeit. Andrerseits gleicht die Maßnahme einer Degradierung, da ich künftig als einfache Lehrerin am Schulstandort eingesetzt werden würde, für den ich seit mehr als einem Jahrzehnt die Leitung überhatte.

 

Schulautonomie könnte mit einigen nicht besonders aufwändigen Änderungen so betrieben werden, dass alle davon profitieren. Es wäre empfehlenswert, uns Experten und Expertinnen in die Pläne einzubeziehen, da durch solche Maßnahmen Schule zum Schlechteren als zum Besseren wird.  

 

In diesem Sinne verbleibe ich mit freundlichen Grüßen,

 

OSRn Andrea Giuliani-Schwarz