Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich möchte zur geplanten Bildungsreform 2017 Stellung nehmen.

1.       Auflösung der ZIS-Standorte

Sollte es tatsächlich zur Auflösung der ZIS-Standorte kommen, würde das den unverzichtbaren Verlust von Fachpersonal bedeuten. Laut einer Presseaussendung von Bundesministerin Hammerschmid vom 28.3.2017 sollen SchülerInnen in Zukunft punktgenau gefördert werden. Ich frage mich, wie das funktionieren soll, wenn zum einen Klassenschülerzahlen freigegeben werden (das Wiener Schulgesetz >Klassenschülerhöchstzahl 25>wäre somit vom Tisch)und zum anderen durch Inklusion es zu einem massiven Rückgang des SPF´s kommen wird? Ich fürchte, dass die Defizite beeinträchtigter Kinder in Zukunft zu Dauerdefiziten anwachsen werden.

2.       Schulleiter der Ganztagsform muss/kann 2 Nachmittage freigeben

In der GTVS werden sich Unterricht und Lernzeit durch die geplanten Änderungen auf drei Tage konzentrieren. Freizeitstunden werden auf der Strecke bleiben. Demzufolge kommt es zu einer qualitativen Nivellierung, denn Abwechslung von Freizeit und Unterricht ist dann nicht mehr gegeben.

3.       Clusterleiter

Es scheint so, als würde durch die Einführung von Clustern eine neue Verwaltungsebene eingezogen werden. Noch mehr Bürokratie, bestenfalls eine Scheinautonomie wird entstehen.

4.       Auflösung des Klassenlehrersystems in der VS

Das Klassenlehrersystem in der VS ist in Gefahr, das ist sehr bedenklich, zumal gerade Kinder in dieser Altersgruppe sehr personenbezogen sind.

5.       Keine Einbindung von Schulpartnern in wichtige Entscheidungen

In den letzten Monaten fallen immer wieder Entscheidungen ohne Einbindung der Schulpartner >siehe WISION, Multifunktionsgeräte, etc.

Auch diesmal  bei der Bildungsreform dürfte dieses Vorgehen wieder der Fall sein.

 

Es scheint so, als ob das geplante Schulautonomiepaket das Ende der Schuldemokratie bedeutet. Die erdrückenden bürokratischen Belastungen drängen den Unterricht immer weiter in den Hintergrund. Schulgesetze werden nach Belieben mit einfacher Mehrheit verändert.

Die geplante Reform erreicht leider das einzelne Kind nicht, ganz im Gegenteil, Schüler in Wien werden zu Opfern der Reform!

Ich erkläre mich mit der Veröffentlichung dieser Stellungnahme auf der Homepage des Österreichischen Parlaments ausdrücklich einverstanden.

Mit freundlichen Grüßen

Ferstl Eugenia