Bis dato war ich froh, mich – spät aber doch – für den Beruf der Lehrerin entschieden zu haben. Es ist eine sehr fordernde aber auch sehr schöne Aufgabe und dementsprechend motiviert und engagiert gehe ich (noch) zu Werke.
Sollte jedoch das Autonomiepaket in der jetzt geplanten Art und Weise umgesetzt werden, wird alles Engagement, wird alle Motivation nicht mehr viel nützen – jedwedes Bemühen seitens uns Lehrer*innen wird mehr oder weniger wirkungslos verpuffen. Weil: Keines der Schulkinder wird mehr die Förderung und Unterstützung bekommen können, die es braucht, das eine wird nämlich Rücksicht und das andere Geduld (sofern überhaupt möglich) üben müssen. Das wird viel Frustration aber wenig Fortschritt auslösen! Inklusion ist ein schöner Gedanke, in der Realität aber meines Erachtens mit den vorhandenen Ressourcen (steigende Personalknappheit, an der auch eine Umschichtung nichts ändern wird) nicht umsetzbar.

In meiner Schule sind wir Lehrer*innen teilweise mehrmals pro Tag aufgrund verschiedener Vorfälle auf die Intervention und Unterstützung unserer Direktorin angewiesen. Wie soll das bitte in Zukunft, mit einer Bereichsleitung, die pro Woche nur stundenweise (weil als Vollzeit-Lehrkraft tätig) verfügbar ist, funktionieren können? Wer hilft uns und den Schüler*innen (sowohl den Akteur*innen als auch den Betroffenen) dann? Vielleicht der Sozialarbeiter, der versprochen aber bis heute nie gesehen wurde?

Wir werden also noch öfter Polizei oder Rettung ins Haus holen müssen…!

Ich hoffe sehr, dass der Gesetzesentwurf nochmals einer genauen Überprüfung und vor allem einer Alltagstauglichkeitsprüfung unterzogen und in Folge dementsprechend abgeändert wird.

Sparen ist gut, aber nicht an der Zukunft unserer Kinder = unseres Landes!

Mit freundlichen Grüßen

Margit Arnold, BEd.