Sehr geehrte Damen und Herren,

 

es ist beschämend mitanzusehen, dass jegliche Reformen, Überarbeitungen und Vorschläge alles andere als lukrativ für unsere Kinder und für uns Lehrer und Lehrerinnen - vor allem für SonderschullehrerInnen - sind.

Nicht alles, was "alt" ist, ist schlecht. Ich sehe daher die Bildungsreform 2017 in dieser Form unzureichend konzipiert und inakzeptabel. Dass es sich hierbei um weitere Einsparungen im Schulalltag handelt ist offensichtlich. Bei diesem Konzept haben scheinbar andere Sachen einen höheren Wert, als die Menschen und Kinder der Zukunft.

Ich bitte Sie im Namen aller Lehrerinnen und Lehrer, Direktoren und Direktorinnen und Schüler und Schülerinnen die Reform neu zu überarbeiten - mit Einbeziehung jener LeherInnen, die das Schulleben tatsächlich erleben und sich damit tatsächlich auskennen.

 

Es scheint als wäre bei dem Autonomiepaket weder an die qualitative Arbeit der LehrerInnen und DirektorInnen, noch auf die Kinder, die alle eine unterschiedliche Betreuung benötigen würden, gedacht.

 

Kinder mit besonderen Bedürfnissen brauchen eine besondere Unterstützung und Betreuung, welche sie in Sonderschulen bekommen. Anstatt diese Institution, wie den Studiengang, abzuschaffen, müsste man dort ansetzen und das Team und die Förderungen ausbauen. Alle Kinder, obgleich in Sonderschulen oder Volksschulen, haben das Recht von speziell ausgebildeten LehrerInnen bestens betreut zu werden, anstatt sie mit dem Ausweichplan "Inklusion" zusammenzuführen.

 

DirektorInnen haben wichtige, administrative Tätigkeiten in der zuständigen Schule zu verantworten. Es ist für KlassenlehrerInnen unzumutbar diese Aufgaben, neben dem Unterrichten und anderen klassenorientierten Administartionen gleichzeitig bewerkstelligen zu können.

Zudem geschehen viele schulische Situationen spontan, wofür ein Schulleiter auf der Stelle verfügbar sein muss.

Supplierungen in anderen Schulen, wenn auch in unmittelbarer Nähe, erschwert den Schulalltag. Lehrer haben und brauchen ihren Arbeitsplatz, anstatt bei Ausfällen in anderen Schulen plötzlich als "Springer" zu fungieren.

 

Das veröffentlichte Konzept (Handout) des BMB zeigt, dass viele Ideen sehr schwammig bedacht wurden und aus Gesprächen ergab sich, dass viele Maßnahmen nicht bis zum Ende durchdacht wurden! Hinsichtlich der vielen Tests und des Zentralismus müsste es Ihnen im Klaren sein, dass solche Ergebnisse stetig schlechter werden, vor allem dann, wenn der Sonderpädagogische Lehrplan nicht mehr gilt.

 

Ich bitte Sie nocheinmal sich wirklich erneut klare Gedanken über unsere Schulen und die Bildung zu schaffen und auf die wirklich wesentlichen Dingen im Schulleben einzugehen und diese auszubauen, anstatt einzusparen. Für den Versuch einer adäquaten Änderung im Bildungssystem ist eine zukünftige Arbeit mit LehrerInnen von nöten!! Erst dann, kann sicheres Fundament geschaffen werden. Bitte ziehen sie das Konzept der vorgesehenen Bildungsreform 2017 zurück.

 

Vielen Dank und

mit freundlichen Grüßen

Michael Höller