Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich heiße Susanne Wustinger und arbeite seit 30 Jahren als Sonderschullehrerin in einer Schule für körperbehinderte Kinder.

Über den Entwurf des Bildungsreformgesetzes 2017 bin ich fassungslos und ich mache mir große Sorgen um Kinder mit besonderen Bedürfnissen.

Bei uns in der der Schule werden Kinder in Integrationsklassen unterrichtet, aber auch in Kleingruppen. Dies macht Sinn, denn manche Kinder sind in einer Integrationsklasse überfordert. Sie brauchen mehr Struktur, einen anderen Tagesablauf und z.T. auch Einzelbetreuung, um sich optimal entwickeln zu können. Für alle Kinder im Haus, ist es aber von großem Vorteil, dass so viele Berufsgruppen zusammenarbeiten. Es gibt PhysiotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen, Sonderschul-, Hauptschul- und VolksschullehrerInnen, SozialpädagogInnen, eine BeratungslehrerIn und besonders wichtig ist unser Pflegepersonal, das die Kinder beim Klo gehen unterstützt oder wickelt.                Dies sind alles Leute mit guten Ausbildungen und vielen Fortbildungen und ich kann mir nicht vorstellen, dass Assistenzpersonal mit Pflichtschulausbildung so eine qualifiziert hochwertige Arbeit leisten kann und man manche Berufsgruppen durch diese ersetzen kann. Außerdem braucht so eine Schule unbedingt vor Ort eine DirektorIn, die/der die Kinder kennt und pädagogisch hilfreich zur Seite stehen kann. Dies kann keinesfalls durch einen Schulcluster, in dem bis zu 2500 Schüler verwaltet werden sollen, ersetzt werden.

Die geplante Bildungsreform ist eine Sparmaßnahme und geht auf Kosten aller Kinder, aber besonders betroffen sind Kinder mit Behinderung.

Bitte nehmen Sie meine Sorgen ernst.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dipl. Päd. Susanne Wustinger SObl