Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großer Sorge musste ich die geplanten Änderungen im Zuge der
Bildungsreform zur Kenntnis nehmen. So wende ich mich mit der Bitte
an die politisch Verantwortlichen, diesen Gesetzesentwurf nochmals zu
überarbeiten! Denn dieser erweist sich nach genauerem Hinsehen als
ein Sparprogramm, das keinerlei Verbesserungen für
die SchülerInnen und darüber hinaus auch noch im
Verwaltungsbereich deutlicheVerschlechterungen bringen wird.
Besonders hervorzuheben ist die geplante Abschaffung der
Sonderschulen (§27a) und die damit verbundene generelle Inklusion
aller behinderten Kinder in die Regelschule. Dies ist ohne personelle und
räumliche Ressourcen undenkbar. Die
Auflösung sonderpädagogischen Standorte, wo
hervorragende inklusive Arbeit geleistet wird, bedeutet einen massiven Qualitätsverlust
an den Wiener Pflichtschulen und einen Rückschritt in der modernen
Pädagogik.
Eine Clusterbildung ist unrealistisch, eine nicht mehr an der Schule vorhandene Schulleitung sowohl für die SchülerInnenals auch für die Erziehungsberechtigten und das gesamte pädagogische Personal unzumutbar.
Im Bildungsbereich sind schon längst Reformen notwendig, doch muss die Politik hierfür bereit sein, Geld zur Verfügung zu stellen und nicht unter dem Deckmantel einer so genannten „Bildungsreform“ ein Sparpaket auf Kosten vieler Kinder durchziehen.
Für die Überarbeitung dieses Gesetzesentwurfes wäre es absolut notwendig, Menschen miteinzubeziehen, die jahrelange praktische Erfahrungen in der pädagogischen Arbeit haben.
Alle Kinder haben das Recht auf bestmögliche Bildung!
Mit erwartungsvollen Grüßen
Dr. Isabella Kittler