Betrifft: Stellungnahme des Teams der Oskar Spiel Schule zur Begutachtung des Schulautonomiepakets

Sehr geehrte Damen und Herren!

Wir unterstützen die Forderung des Erhalts §27a SchOG!

Schule hat sowohl einen Bildungsauftrag zu erfüllen als auch einen Erziehungsauftrag.

Dafür benötigt die Institution Schule Strukturen, in denen Personen, Zeit und  Raum zur Verfügung stehen. Eine Abschaffung der DirektorInnen kommt einer Zerstörung dieser erforderlichen Strukturen gleich.

Die Schulpartnerschaft braucht ebenso diese Strukturen, Raum und Zeit für Austausch, Beziehung und Entwicklung und ist damit auch höchst gefährdet.

Die Schulqualitätssicherung ist ebenso bedroht bei Abschaffung der SchulleiterInnen.

Eltern und Kinder brauchen immer mehr Zeit, Unterstützung  und  Zuwendung. Um dieser Anforderung gerecht zu werden bedarf es der Teamarbeit in der LehrerInnengruppe, die von einer/m LeiterIn vor Ort als ständiges Teammitglied unbedingt unterstützt und betreut werden muss!

Eine Reduktion der LeiterInnenposten ist also kontraproduktiv!

Obwohl die Möglichkeit der Festlegung der Klassenschülerzahlen in den Bereich der Autonomie zu begrüßen ist, ist gleichzeitig der Wegfall der Schülerhöchstzahl insofern bedenklich, als dass wir durch die Umstrukturierung der LehrerInnenausbildung und dem gleichzeitig steigenden Zuzug zu Wien einer Ressourcenknappheit entgegenblicken, die Tür und Tor für eine zwangsweise Erhöhung der Gruppengröße öffnet.

Eine Erhöhung der Klassenschülerzahl widerspricht sämtlichen Studien, die als Beleg dienen, dass eine intensivere persönliche Zuwendung zum Kind notwendig ist, um Beziehung aufzubauen, um die geforderte Inklusion und Individualisierung leisten zu können, die dann zu entsprechenden Lernerfolgen, Sprachkompetenz und einer positiven Persönlichkeitsentwicklung führen. Eine Senkung der Klassenschülerzahl auf maximal 22 Kinder wäre die entsprechende Antwort auf die Herausforderungen der heutigen Zeit!

Die Umstrukturierung der ehemaligen SPZ zu den heutigen ZIS ermöglicht derzeit eine solch intensive Zusammenarbeit, dass auch bei großen Schwierigkeiten ein engmaschiges Netz um Kinder geknüpft werden kann, so dass keines im Schulsystem scheitern muss. Ein Wegfall dieser Strukturen ist ein riesiger Rückschritt und absolut undenkbar!

Über die allgemein pädagogischen Bedenken hinaus, ist das Team an unserem Schulstandort höchst beunruhigt und besorgt, da wir die individualpsychologische Ausrichtung unserer Schule – der einzigen in Europa - in Gefahr sehen.

Mit freundlichen Grüßen,

Das Team der Oskar Spiel Schule

Friesgasse 10

1150 Wien