Mag. Charlotte Auer-Hauenschild                                     Wien, 28.04.2017

Tamariskengasse 41/H6

1220 Wien

 

Betrifft: Bildungsreform 2017

Beibehaltung des §27a des derzeitigen Schulorganisationsgesetzes

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ausgehend von der Informationsveranstaltung des ZA in der Stadthalle möchte ich folgende Stellungnahme abgeben:

Seit nunmehr 37 Jahren arbeite ich als Lehrerin für den Wiener Stadtschulrat, davon 31 Jahre im Bereich der Sonderpädagogik für sozial und emotional benachteiligte Kinder.

Mit Entsetzen habe ich gelesen, dass alle ZIS aufgelöst werden sollen. Das würde in Wien das Zusammenbrechen eines Systems bedeuten, dass sich in den letzten 40 Jahren stetig weiterentwickelt hat und jenen Kindern Unterstützung bietet, die sonst keine Lobby haben. Die Eltern der von uns betreuten Kinder wenden sich weder an Zeitungen noch haben sie politische Macht. Wir BeratungslehrerInnen und PsychagogInnen sind oft die einzigen Vertrauenspersonen, die sie haben. Die KlassenlehrerInnen  können sich bei der Vielfalt an Problemen in der Klasse nicht in dem Ausmaß mit den Sorgen des Kindes beschäftigen, wie es nötig ist, damit die Lernfähigkeit und soziale Kompetenz dieser Kinder wiederhergestellt und erhalten bleibt. Wir leisten vor allem auch präventive Arbeit und unterstützen Kinder, die in emotionaler Not sind.  Die Arbeit dieser ZIS Leitungen und der ambulanten Systeme sind gelebte Inklusion.

 Ich kann nicht für die Bundesländer sprechen, für Wien erscheint es mir unvorstellbar die regionale Arbeit zentralistisch zu regeln und für diese Idee ein gut funktionierendes System zu zerschlagen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Mag. Charlotte Auer-Hauenschild