Sehr geehrte Damen und Herren!

Die aktuelle Diskussion bezüglich einer neuen Schulreform, genannt „Bildungsreform“ stimmt mich und die meisten Betroffenen unzufrieden und wirkt verwirrend. Weist schon der irrtümlich gewählte Ausdruck „Bildungsreform“ auf Erwartungen hin, die im vorgeschlagenen Gesetzesentwurf nicht ansatzweise erfüllt werden -  ja es handelt sich ausschließlich um eine Verwaltungsreform mit dem Hintergrund „dringende Sparmaßnahmen“ zu tätigen.

Und doch haben eine Menge schulischer Experten gerade in den letzten Jahrzehnten, speziell auch im Sonderpädagogischen Bereich  Erfahrungen gemacht und mitgeholfen ein System auf- und auszubauen, dass Vorzeigeprojekt in vielen anderen Ländern werden könnte. Die Idee etwas einzigartiges zu schaffen und weiterzugeben war von Anfang an da.

Ich richte meinen Appell an alle an dieser Reform mitwirkenden Politiker fair zu verhandeln, sich nicht anmaßen wissender zu sein,  als all die Experten, die mitgeholfen haben einen Erfahrungsschatz zu erwerben und weiterzugeben wie gute Schule gelingen kann.  Das sind keine verstaubten Theorien von vorgestern sondern lebensnahe Praxis, die sukzessive aufgebaut und jetzt unterstützt werden will. Und da braucht man nun nichts Neues erfinden, denn das kostet wieder Geld und ist ineffizient.

 

Infolgedessen bedeutet das

Ø  Die Zentren für Inklusiv- und Sonderpädagogik mit all ihren organisatorischen und inhaltlichen Belangen autonom zu belassen und nicht in einem Cluster zu organisieren bzw von einer Bildungsdirektion zu verwalten.

Ø  Keine übergeordnete Verwaltung durch einen Clusterleiter. ( DirektorInnen haben den notwendigen Überblick und durch ihre Präsenz eine gute Kommunikation zu ihren Mitarbeitern. So können in Entscheidungsfällen rasch Lösungen erzielt werden.)

Ø  Bestehende Autonomien belassen, da es lange gebraucht hat, um diese zu erreichen.

 

Wichtig für die zuständigen Politiker wird jetzt sein, sich die Vorschläge seitens der Lehrerschaft anzuhören und nicht in einem Gewaltakt – manche Aussagen lassen darauf schließen – den Prozess des Schulwesens in diesem Schuljahr 2017/18 abzuschließen und eine als „Bildungsreform“ getarnte Verwaltungsreform durchzuziehen.

Ich hoffe auf Übereinstimmung in wichtigen Belangen und eine positive Entwicklung!

Beste Grüße

Brigitte Vaross                                                                                                                                                               Wien, am 28. April 2017