Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Die geplante Reform heiße ich als betroffene Volksschullehrerin an einem Campus in Wien nicht gut, da es das Ende vom Sinn des verschränkten Modells einer Ganztagesvolksschule - nämlich Unterricht am Tag mit Freizeit zu durchmischen, um nicht wieder in die alte Form von "vormittags Unterricht, nachmittags Hort" zu verfallen - bedeuten würde. Somit leidet nicht nur die Qualität dieses Schulsystems an sich darunter, sondern in weiterer Folge auch das Wohl unserer Kinder. 

Auch die Anhebung der HöchstschülerInnenanzahl stellt für mich einen Rückschritt an bisher erkämpften und durchaus sinnvollen Reformen dar, da der Idee von Individualisieren und Differenzieren nicht mehr nachgekommen werden kann. 

Als für mich schlimmsten Punkt der neuen Schulreform stellt sich die Aufhebung von eigenen Sonderschulklassen dar. Dies würde bedeuten, dass den grundlegend verschiedenen Bedürfnissen von betroffenen Kindern keine berechtigte Beachtung und Rücksicht mehr geschenkt werden kann, da diese in einer Regelklasse mit 25 Kindern aufwärts durch eine einzelne Lehrperson bestimmt nicht mehr genügend Rechnung getragen werden kann. 

Ich ersuche daher eindringlich, dieses Paket nochmals zu überdenken! Vielleicht sollten die Personen, die diese Reformen durchsetzen möchten, einmal für eine Woche an einen Campus kommen und hospitieren, um sich ein Bild der Realität zu schaffen....

 

Mit freundlichen Grüßen,

 

Dipl.Päd. Martina Krenn