Karoline Silye Wien, 29.4. 2017
Gr. Schiffg. 19/10
1020 Wien
An das
Bundesministerium für Bildung
An das
Österreichische Parlament
begutachtungsverfahren@parlament.gv.at
Betreff: Stellungnahme zum Begutachtungsentwurf zum Bildungsreformpaket 2017
Sg. Damen und Herren,
ich möchte Ihnen hiermit meine Stellungnahme zum geplanten Schulautonomiepaket mitteilen.
° Eine Aufhebung der Klassenschülerhöchstzahl von 25 kann in keinster Weise den Unterricht verbessern oder bereichern. Die Situation in den Klassen wird von Jahr zu Jahr schwieriger – die Anzahl der auffälligen Kindern nimmt stetig zu, Migrantenkinder und traumatisierte Flüchtlingskinder werden mehr. Eine individuelle Betreuung dieser Kinder in einem großen Klassenverband ist aus meiner Sicht nicht mehr möglich.
° Ich spreche mich vehement gegen die Auflösung der ZIS Standorte aus. Kinder mit besonderen Bedürfnissen brauchen die bestmögliche Begleitung, individuelle Förderung und professionelle Unterstützung von ausgebildeten Sonderschullehrern und Pädagogen.
° Die Clusterbildung mehrerer Schulen im ländlichen Gebiet ist für mich durchaus vorstellbar. Jedoch nicht in Großstädten in denen es Schulen mit großen Schülerzahlen gibt. SchulleiterInnen sind Ansprechpartner und Berater für SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen und sollten jederzeit bei täglichen anfallenden Problemen zur Stelle sein. SchulleiterInnen sorgen zur Zeit noch für Unterstützung, Motivation und Beratung , bei einer Clusterbildung ist dies unmöglich bewältigbar.
Ich ersuche daher das Schulautonomiepaket zu überdenken und eine nochmalige Überarbeitung des Bildungreformgesetzes 2017 unter Einbeziehung von SchulleiterInnen und LehrerInnen einzuleiten.
Erwartungsvoll
Karoline Silye
Ergänzung: Ich erkläre mich mit der Veröffentlichung dieser Stellungnahme auf der Homepage des Österreichischen Parlaments ausdrücklich einverstanden.