Stellungnahme zum Bildungsreformgesetz 2017

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

Das Schulautonomiepaket soll eigentlich den Schulen mehr Entscheidungsfreiheit geben, doch tatsächlich lassen sich bei genauerer Betrachtungsweise keine Verbesserungen, sondern eher Verschlechterungen erkennen.

Eine Tatsache, die mich äußerst nachdenklich stimmt, ist die Aufhebung der KlassenschülerInnenhöchstzahl. Die Aufgabe der LehrerInnen ist es, auf jedes Kind individuell einzugehen, sie zu fordern und zu fördern und auch jederzeit eine Ansprechperson für die Kinder zu sein. Dies sehe ich bei Umsetzung Ihrer Vorstellung nicht nur gefährdet, sondern tatsächlich nicht mehr umsetzbar. Es ist keine Differenzierung mehr möglich, was sich letztlich nur negativ  auf die Schülerinnen und Schüler auswirkt.

Ein weiterer Aspekt, der für mich einige Fragen aufwirft, ist die geplante Änderung, den Unterricht an zwei Tagen um 13 Uhr enden zu lassen. Aktuell herrscht ein harmonischer Wechsel zwischen Unterricht und Freizeit. Mit der Änderung würde dies zerstört und damit eine massive Verschlechterung für die Kinder bedeuten, da gemeinsame Aktivitäten und Lehrausgänge nicht mehr umsetzbar sind. Es geht doch aber um die Kinder, die einen qualitätsvollen Unterricht und eine umfangreiche Freizeitgestaltung in der Schule genießen sollen dürfen (so wie es jetzt gelebt wird).

Auch zum Thema „Inklusion“ möchte ich sagen, dass ich es absolut relevant erachte, weiter daran zu arbeiten, doch die aktuellen Vorschläge (Abschaffung der Sonderschulen und die damit verbundene generelle Inklusion aller Kinder mit Beeinträchtigungen in die Regelschule) sind völlig unrealistisch und demzufolge in der Praxis nicht umsetzbar, wenn die dafür notwendigen personellen und räumlichen Ressourcen nicht gegeben sind.

Abschließend möchte ich Sie höflichst bitten, die vielen Stellungnahmen zu berücksichtigen. Legen Sie den Taschenrechner zur Seite, denn im Bereich BILDUNG sollten nicht Zahlen, sondern vielmehr die Menschen im Vordergrund stehen. Die Kinder sind unsere Zukunft, weshalb hier etwaige Sparmaßnahmen keinen Platz haben.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Sandra Müllner, BEd