Dienststellenausschuss am BRG 9

Erich Fried Realgymnasium

1090 Wien, Glasergasse 25

30.4.2017

An das Bundesministerium für Bildung

Minoritenplatz 5

1014 Wien

per Mail an: begutachtung@bmb.gv.at, begutachtungsverfahren@parlament.gv.at, iii1@bka.gv.at, sonja.schremmer@bka.gv.at

 

Stellungnahme zum Bildungsreformpaket 2017, Schulrecht und Dienstrecht

Das Erich Fried Realgymnasium ist eine innovative AHS in Wien mit jahrelanger Erfahrung zur Schulautonomie und mit partizipativen Schulentwicklungsprozessen.

Wir führen den Schulversuch „Modulare Oberstufe“ mit großem Erfolg seit 10 Jahren und haben zur Kerngruppe in der Entwicklungsphase gezählt. Auch unsere schulautonome Schwerpunktsetzung „Language, Science and Projects“ in der Unterstufe ist ambitioniert, hier ist eine anspruchsvolle IKT-Grundbildung integriert.

 

Aus diesen Erfahrungen heraus wollen wir zum Autonomiepaket Stellung nehmen:

 

Ressourcenzuteilung:

Schulautonomie braucht eine verlässliche Ressourcenzuteilung:

Manche Projekte können aufkommensneutral umgesetzt werden wie die Modulare Oberstufe, wo der Wahlbereich ausgeweitet und der Unterricht semestriert wurde, ohne zusätzliche Mittel zu beanspruchen. Andere Bereiche – wie bilingualer Fachunterricht oder IKT-Einheiten mit geteilten Klassen - können nicht schulautonom bedeckt werden. Solche Entwicklungen brauchen weiterhin zusätzliche Ressourcen.

 

Gruppengrößen:

KlassenschülerInnenhöchst- und Teilungszahlen garantieren Gruppengrößen, in denen effektives Lernen möglich ist. Sie müssen erhalten bleiben! Es ist nicht akzeptabel, dass zum Beispiel übergroße Sprachgruppen in Latein oder der zweiten lebenden Fremdsprache zur Regel werden. Die Teilungsziffern dürfen nicht abgeschafft werden, es reicht aus, wenn sie wie bisher in begründeten Einzelfällen vom SGA verändert werden können.

 

Schuldemokratie und LeiterInnenbestellung:

Schulautonomie braucht mehr Demokratie und einen kooperativen Führungsstil. Schulentwicklung kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle Betroffenen zu Beteiligten werden. Eine kompetente Führungsperson ist nötig, um Entwicklungsprozesse anzustoßen und zu moderieren; Personalvertretung, SchülerInnen- und Elternvertretung müssen eingebunden sein.

Wir vermissen in diesem Paket eine Stärkung der Schuldemokratie generell und insbesondere bei der LeiterInnenbestellung. In Wien sind Hearings und Stellungnahmen der Schulgemeinschaft im Bestellungsverfahren bewährte Tradition und müssen erhalten bleiben, denn nicht jede(r) kompetente BewerberIn passt zur Schulkultur am Standort.

 

Für die Lehrerinnen und Lehrer am BRG 9

Mag. Ursula Göltl

DA-Vorsitzende