Sehr geehrte Damen und Herren!                                                          Wien, 24.04.2017        

Wir arbeiten als mobile ReintegrationslehrerInnen in ganz Wien (18. Inspektionsbezirk). Für das Integrationsjournal des Wiener Stadtschulrates (Herbst 2017) schrieben wir einen Artikel  über unsere Tätigkeit. Nicht ahnend, dass dieses - für Wien äußerst sinnvoll eingerichtete - Setting  nur wenige Monate später durch das sogenannte Autonomiepaket nicht nur infrage gestellt wird, sondern gänzlich abgeschafft werden soll. Zur gedanklichen Auseinandersetzung mit unserem breiten Arbeitsspektrum unser Tätigkeitsprofil:

 

ReintegrationslehrerInnen sind Bindeglied zwischen Schule und Krankenhaus

In Wien gibt es derzeit im ZIS für Kinder in und nach Spitalsbehandlung sechs mobile LehrerInnen (sogenannte ReintegrationslehrerInnen) an 3 Spitals - Standorten:

AKH (Kinderklinik und Kinder- Jugendpsychiatrie), Rosenhügel, Wilhelminenspital. Im Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie, SOS-Kinderdorf Wien,  Anton-Bosch-Gasse 29,1210 werden  Teile der Tätigkeiten von den Klassenlehrerinnen erledigt. Die Tätigkeitsbeschreibung enthält das gemeinsame Aufgabenfeld.                 

Darüber hinaus hat jede/r Reintegrationslehrerin/lehrer spezifische Arbeitsbereiche, die den einzelnen Profilen zu entnehmen sind.

Im multiprofessionellen Team (ÄrztInnen, PsychotherapeutInnen, PsychologInnen, Logo-, Ergo- PhysiotherapeutInnen, Pflegepersonal, SozialpädagogInnen, SozialarbeiterInnen, LehrerInnen,…) wird beraten, in welcher Form dem erkrankten Kind/Jugendlichen  im schulischen Kontext geholfen werden kann. Je nach Altersgruppe auch gemeinsam mit den PatientInnen

 

Hieraus ergibt sich für ReintegrationslehrerInnen folgende Tätigkeitsbeschreibung:

-          Altersgemäße PatienntInnengespräche

-          Schulanamnese

-          Netzwerkarbeit mit Klinik, Erziehungsberechtigten (Elternberatung) , Behörden, Ämtern und anderen außerschulischen Institutionen

-          Kontakt zu Schulen (speziell BeratunslehrerInnen und PsychagogInnen) und außerschulischen Institutionen zur möglichen Vorbereitung eines ambulanten oder stationären Therapieaufenthaltes oder Versorgungsmöglichkeiten außerhalb der Klinik

-          Austausch mit der Stammschule im  pädagogischen und sozioemotionalen Bereich, Aufklärung der LehrerInnen und MitschülerInnen

-          Schulrückführung in Einzelbetreuung oder

-          Schulplatzsuche und Neustartbegleitung in Einzelbetreuung

 

 

 

 

Als wichtige AnsprechpartnerInnen und BeraterInnen  in Hinblick auf  Prävention und Nachbetreuung:

-          Schulstartberatung bzw. Schulplatzsuche für Schulanfänger

-          Nachbetreuung der SchülerInnen, Eltern und Stammschulen, externe Nachbetreuungsmöglichkeiten (z.B. mobile LehrerInnen) organisieren, Organisation von Hausunterricht und Nachbetreuung  bei chron. Erkrankungen  (Bundesländer)

            

Für eine gelungene Integration ist eine tragfähige Beziehung notwendig, daher

-          Arbeit an einer pädagogisch tragfähigen Beziehung und am Problembewusstsein während einer ambulanten bzw. stationären Aufnahme mit den SchülerInnen und Eltern 

-          Teilnahme an patientInnenspezifischen interdisziplinären Kleinteams

-          Intervision, Supervision, Reflexion

-          Dokumentation

 

 

 

Regina Böhm, Karin Brandlmayr, Claudia Egger, Andrea Kutschera