Dr. H.Christina Pichler-Gerges

Fachärztin  für 

Kinder-und Jugendheilkunde

Rettenbergstr.12

6114 Kolsass

21.5.2017

 

An die

Begutachtungsstellen des

BM für Gesundheit und Frauen

und 

des Parlaments 

per e-mail an

vera.pribitzer@bmgf.gv.at und

begutachtungsverfahren@parlament.gv.at

 

Betreff: Stellungnahme zum Entwurf  des PVG 2017

 

Ich nehme zum Entwurf des PVG 2017 als betroffener Facharzt für 

Kinder-und Jugendheilkunde wie folgt Stellung:

 

Im Entwurf zum PVG 2017 soll eine Primärversorgungseinheit eine wohnortnahe, 

medizinisch hochqualitative Versorgung der PatientInnen mit besserer zeitlicher 

Verfügbarkeit erbringen.

 

Uns als Fachärzte für Kinder-und Jugendheilkunde sind die PatientInnen der 

Altersgruppe 0-18 Jahre anvertraut.

Um für diese Altersgruppen die bestmögliche wohnortnahe Versorgung im 

Sinne des PVG 2017 zu gewährleisten, plädiere ich dafür, dass auch

PädiaterInnen die gleichen Organisations-und Rahmenbedingungen wie den

ÄrztInnen für Allgemeinmedizin zugestanden werden und sie somit als Primärversorger

für die Altersgruppe 0-18 Jahre tätig sein können.

 

Die Kinder-und Jugendheilkunde ist ein sehr umfangreiches Fachgebiet, das alle

Erkrankungen und deren Behandlung von Kindern und Jugendlichen umfaßt.

Um eine entsprechend hochqualitative Versorgung der anvertrauten PatientInnen

zu gewährleisten, bedarf es einer jahrelangen Ausbildung und konstanten 

Weiterbildung.

Im Gegensatz zu diesen Anforderungen hat man in der Ärzteausbildungsordnung 2015

die Ausbildung für Allgemeinmediziner/Innen im Sonderfach Kinder-und Jugendheilkunde

auf 3 Monate verkürzt.

Es ist, glaube ich,  unmöglich mit 3 Monaten Ausbildung in Pädiatrie die im PVG 2017-

Entwurf geforderten Ansprüche bezogen auf die Altersgruppe 0-18 Jahre zu erfüllen.

 

Im Sinne der Versorgung unserer Kinder und Jugendlichen auf einem hohen medizinischen

Niveau, wohnortnah und mit guter zeitlicher Erreichbarkeit ist die Einbindung der

PädiaterInnen als gleichgestellte Primärversorger in das neue Versorgungskonzept 

wichtig und essentiell.

 

Dr. H. Christina Pichler-Gerges