59/SPET XXV. GP

Eingebracht am 26.06.2015
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Stellungnahme zu Petition

 

 

 

 

 

 


Parlamentsdirektion

Parlament

1017 Wien

 

per E-Mail

 

 

Parlamentsdirektion, Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen, Petition Nr. 39 betreffend „Zukunft trotz(t) Herkunft - Mehr Geld für Schulen mit hohem Anteil an sozial benachteiligten Kindern“; Ressortstellungnahme

 

Das Bundesministerium für Bildung und Frauen erlaubt sich zu der übermittelten Petition Nr. 39 betreffend „Zukunft trotz(t) Herkunft - Mehr Geld für Schulen mit hohem Anteil an sozial benachteiligten Kindern“ wie folgt Stellung zu nehmen:

 

Die Schullaufbahn und der Bildungserfolg hängen in Österreich in einem starken Ausmaß von der sozialen Herkunft, die üblicherweise über die Bildung, den Beruf und gelegentlich das Einkommen der Eltern erfasst wird, ab. Hinzu kommt ein allerdings deutlich schwächerer Effekt des Migrationshintergrundes auf die Schullaufbahn und den Bildungserfolg. Es zeigt sich, dass die österreichischen Schulen bzw. die dortige Zusammensetzung der Population der Schülerinnen und Schüler hinsichtlich der genannten Dimensionen oft deutlich unterschiedlich ausgeprägt sind. Bringt man diese Faktoren in Zusammenhang mit den Bildungserfolgen bzw. den getesteten Leistungsniveaus der Schülerinnen und Schüler, lässt sich weiter zeigen, dass das Risiko der Kompetenzarmut steigt, wenn die soziale Benachteiligung in der Schule zunimmt, dh. wenn sich die Schülerschaft sozial ungünstiger zusammensetzt, also mehr Kinder aus bildungsfernen Schichten und mit Migrationshintergrund die Schule besuchen.

Die in der übermittelten Petition angesprochenen Ziele allen Kindern unabhängig vom Bildungshintergrund oder vom Einkommen der Eltern einen guten Bildungsweg zu ermöglichen sowie eine indexbasierte Mittelverteilung wie der Ausgleich von sozialen Benachteiligungen und die Förderung der schulischen Autonomie sind dem Bundesministerium für Bildung und Frauen ein wichtiges Anliegen. Ein indexbasiertes Ressourcenmodell ist daher Teil der laufenden Diskussionen zur Reform der Schulverwaltung.

 

Wien, 25. Juni 2015

Für die Bundesministerin:

SektChef Ing. Mag. Andreas Thaller

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