589/UEA XXV. GP

Eingebracht am 26.11.2015
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Maga. Gisela Wurm, Dorothea Schittenhelm

„Genderatlas als Ressource für Gender Budgeting“ eingebracht im Rahmen der Debatte zum Bundesgesetz über die Bewilligung des Bundesvoranschlages für das Jahr 2016 (Bundesfinanzgesetz 2016 - BFG 2016) samt Anlagen (891 d.B.)- UG 41

Begründung

Gender Budgeting bedeutet, dass auf Basis der Analyse der Lebensrealitäten von Frauen und Männern die Budgetpolitik so ausgerichtet wird, dass damit ein Beitrag zu mehr Gleichstellung geleistet wird.

Diese Analyse bedarf jedoch ausreichender Datengrundlagen und -auswertungen. Mit dem Genderatlas http://genderatlas.at/ liegt ein ausgezeichnetes Tool vor, das Daten, Indikatoren und Informationen zu den lebensweltlichen Realitäten von Frauen und Männern in Österreich auf regionaler Ebene (Bezirk) bereitstellt und visualisiert. Es beinhaltet derzeit die Bereiche Arbeit, Bildung, Mobilität, Politik und Gesellschaft und ist grundsätzlich auf ständige Weiterentwicklung und Erweiterung ausgelegt.

Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Forschungsgruppe Kartographie (TU Wien), dem Institut für Geographie und Regionalforschung (Uni Wien) und der ÖIR Projekthaus GmbH. Von 2013-2015 wurde es im Rahmen des Förderprogramms FEMtech des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie gefördert. Nunmehr ist die Fortsetzung finanziell in Frage gestellt. Damit würde nicht nur ein bereits bestehendes Instrument für Gender-Budgeting-Analysen verloren gehen, auch die Entwicklungskosten wären verloren.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschliessungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie wird ersucht, eine Finanzierung und Weiterentwicklung des Genderatlas als Instrument für Gender Budgeting Analysen sicherzustellen. Dabei soll verankert werden, dass jedenfalls diese Themenstellungen im Genderatlas tiefergehend behandelt werden:

          Bildungswahl (inkl gesamter Hochschulbereich)

          Arbeitsmarkt (Erwerbsbeteiligung, Frauen in Führungspositionen, Arbeitslosigkeit, Pendeln, Wiedereinstieg und partnerschaftliche Teilung)

          Einkommen (inkl Pensionen)

          Infrastruktur zu Kinderbetreuung und -bildung

          Politische Repräsentanz von Frauen