285/A(E) XXVI. GP

Eingebracht am 13.06.2018
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EntschlieSSungsantrag

 

der Abgeordneten Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen

betreffend HIV-Test bei Gesundenuntersuchung

Gesundheitsministerin Hartinger-Klein ließ während eines Interviews am Lifeball durchklingen, dass sie HIV-Tests als Teil der Gesundenuntersuchung ansieht, was aktuell nicht der Fall ist. Dieses Thema war bisher für alle Regierungen ein absolutes Tabu, insofern ist es sehr erfreulich, dass sich diesbezüglich offenbar etwas bewegt und die Gesundheitsministerin diese heikle Materie anspricht. Rund die Hälfte der HIV-Erkrankungen werden zu spät erkannt, was es schwierig macht, Neuinfektionen zu bekämpfen. Wird der HIV-Test standardmäßig Teil der Gesundenuntersuchung, wäre das ein großer Schritt in Richtung niederschwelliger Früherkennung und Prävention. Aus diesem Grund wäre die Erweiterung der von der Bevölkerung gut angenommenen Gesundenuntersuchung um einen HIV-Test wünschenswert.

Außerdem wird es eine Aufklärungskampagne brauchen, da HIV und AIDS immer noch Tabu-Themen sind, wodurch das Umfeld oft mit Angst reagiert und die Betroffenen Diskriminierung ausgesetzt sind. Dem kann nur mit umfassender Information begegnet werden.

Zahlen: 2017 gab es in Österreich ca. 15.000 HIV/AIDS-erkrankte Menschen, wobei sich die gängigen medikamentösen Therapien auf bis zu 20.000 Euro pro Jahr belaufen.

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG


 
Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Gesundheitsministerin wird aufgefordert, auf den Hauptverband und die KV-Träger dahingehend einzuwirken, dass HIV-Tests Teil der Gesundenuntersuchung werden, um durch die frühestmögliche Erkennung der Erkrankung die Ausbreitung und ihre Kosten effektiver zu bremsen. Zusätzlich soll eine verstärkte Aufklärungskampagne die Diskriminierung der Betroffenen reduzieren."

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Gesundheitsausschuss vorgeschlagen.