648/A(E) XXVI. GP

Eingebracht am 27.02.2019
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Lehrer_innenberufes

 

Aktuell legen wir mit einem hohem Detaillierungsgrad an entfernten Orten fest, was gut und richtig für die Schulen, Lehrer_innen sowie Schüler_innen ist. Diese Definitionen schicken wir sodann durch eine militärisch inspirierte Weiterleitungsstruktur an die rund 6.000 Schulen im Lande. Die Lehrer_innen werden dabei zu Erfüllungsgehilf_innen degradiert. Darunter leidet das Professionsverständnis der Betroffenen.

Wir müssen unsere Bemühungen und Kräfte darauf richten, die Profession und das Selbstverständnis der Lehrer_innen zu stärken und zu fördern. Das ist derzeit leider nicht ausreichend erkennbar – auch nicht nach der Bildungsreform: Lehrer_innen sollen offensichtlich auch in Zukunft in der Ausübung ihres Berufes umfassend und detailreich reglementiert, bürokratisiert und mitunter parteipolitisch gegängelt werden.

Dazu kommt, dass das Image des Lehrer_innen-Berufes in der öffentlichen Wahrnehmung sehr durchwachsen ist. Durch immer wiederkehrende und teilweise inszenierte Diskussionen wird das Berufsimage zusätzlich beschädigt. Die Frau Bundesministerin für Bildung und Frauen ist – als höchste Vertreterin der Arbeitgeber_innen-Seite sowie als politische Gesamtverantwortliche für das System Schule – in der Ziehung, sich mit Nachdruck am Ausbau eines positiven Berufsbildes zu beteiligen.

Im Wesentlichen ergeben sich aus dem aktuellen Zustand zwei Handlungsfelder:

·        Wir brauchen ein differenzierteres Berufsbild und mehr Freiheit und Verantwortung im Lehrberuf. Das Ziel ist die Stärkung des Professionsverständnisses, der Gestaltungsmöglichkeiten und des Selbstbewusstseins der Pädagog_innen. Dies sind wichtige Voraussetzungen für mehr persönliche Erfüllung im Lehrer_innen-Beruf.

·        Wir müssen in ein positives Berufsimage investieren, um in der Gesellschaft mehr Wertschätzung für den Pädagog_innen-Beruf zu erreichen. Dazu braucht es einen starken Fokus auf positive Öffentlichkeitsarbeit, um den Lehrer_innen-Beruf als das abzubilden und zu positionieren, was er ist: eine Expert_innen-Profession und einer der verantwortungsvollsten und wichtigsten Berufe in unserer Gesellschaft!

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden


ENTSCHLIESSUNGSANTRAG


Der Nationalrat wolle beschließen:

"Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die Attraktivität des Lehrer_innenberufes umfassend gesteigert wird. Dazu braucht es zumindest ein differenzierteres Berufsbild, mehr Gestaltungsmöglichkeiten und eine Stärkung des Professionsverständnisses der Lehrer_innen. Zudem soll systematisch und nachdrücklich in ein positives Berufsimage investiert werden, um den Lehrer_innen-Beruf positiv zu besetzen und in der gesellschaftlichen Wahrnehmung aufzuwerten."



In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Unterrichtsausschuss vorgeschlagen.