656/A(E) XXVI. GP

Eingebracht am 27.02.2019
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Stephanie Cox,

Kolleginnen und Kollegen,

betreffend geschlechtersensible Pädagogik im Elementarbereich und in der frühkindlichen Erziehung

BEGRÜNDUNG

Nicht nur aus der Berufswelt, sondern bereits aus der frühkindlichen Erziehung kennen wir sie - tradierte Rollenbilder und Stereotype. Sie sind so tief in unserer Gesellschaft verankert, dass sie nicht nur unser Denken und Handeln beeinflussen, sondern auch die Berufs- und Ausbildungswahl der Kinder und Jugendlichen. Diese führt wiederum zu ungleichen Einkommens- und Karrierechancen. Die frühkindliche Erziehung ist deshalb so wichtig, weil hier der Grundstein für den späteren Lebens- und Berufsweg gelegt wird - in den (elementaren) Bildungseinrichtungen, in den Familien und in der Gesellschaft.

Daher müssen wir genau hier ansetzen. Wir wollen, dass sich Kinder und Jugendliche frei entfalten können und ihren eigenen Interessen und Berufswünschen nachgehen - unabhängig vom Geschlecht. Das Ziel muss daher sein, das Denken in Stereotypen aufzubrechen und dies auch auf institutioneller Ebene zu verankern. Die geschlechtersensible Pädagogik vermag dazu einen wertvollen Beitrag zu leisten und muss daher auch auf mehreren Ebenen implementiert werden, um nicht nur bei den Pädagoglnnen, sondern auch in der Gesellschaft anzukommen.

Das Regierungsprogramm (S. 60) verspricht die „Erarbeitung und [den] Beschluss eines neuen verbindlichen Bildungsrahmenplans für elementarpädagogische Einrichtungen als Teil einer neuen einheitlichen Bund-Länder-Vereinbarung zu elementarpädagogischen Einrichtungen."

Auch hier möchten wir anknüpfen. Denn es ist absolut notwendig, hier die geschlechtersensible Pädagogik als wesentlichen Bestandteil bundesweit zu verankern.

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird ersucht, folgende drei Maßnahmen betreffend die Verankerung und Implementierung der geschlechtersensiblen Pädagogik in der Elementarpädagogik umzusetzen:

1.       Der neue verbindliche Bildungsrahmenplan für elementarpädagogische

Einrichtungen, der im Regierungsprogramm angekündigt wurde, soll bundesweit einheitlich verankert und verbindlich umgesetzt werden. Geschlechtersensible Pädagogik soll hier einen zentralen Stellenwert bekommen.

2.      Der Leitfaden ,Geschlechtssensible Pädagogik für LehrerInnen und FortbildnerInnen im Bereich Kindergartenpädagogik' aus dem Jahre 2009 soll in Zusammenarbeit mit ExpertInnen aus Wissenschaft und Praxis überarbeitet werden.

3.      Geschlechtersensible Pädagogik soll verbindlich und bundesweit einheitlich auch schon in der Ausbildung für Elementarpädagoglnnen verankert werden.“

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Unterrichtsausschuss vorgeschlagen.