662/A(E) XXVI. GP

Eingebracht am 27.02.2019
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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Karin Doppelbauer, Georg Strasser, Maximilian Linder, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Agrarmärkte und regionale Produktion

Österreich konnte seine Agrarexporte im Vorjahr um 3,9 Prozent steigern. Während Österreich 2018 11,55 Milliarden Euro mit dem Export von Lebensmitteln und Agrarwaren umsetzte, importierte es Waren im Wert von 12,26 Milliarden Euro. Das Defizit fiel damit mit 700 Millionen Euro so gering aus wie schon lange nicht. Der Agrar­Außenhandel hat sich seit dem Beitritt Österreichs zur EU versechsfacht. Vor allem die Ausfuhren von Milch- und Milchprodukten konnten enorm gesteigert werden, nämlich um 580%. Diese Zahlen belegen den Stellenwert des Agraraußenhandels und der qualitativ hochwertigen österreichischen Lebensmittel im Ausland.

Einerseits gilt es die Selbstversorgung im Inland zu gewährleisten und gegebenenfalls auszubauen, andererseits die Wertschöpfung für die heimische Landwirtschaft und Verarbeitungswirtschaft durch den Export veredelter Lebensmittel ins Ausland zu stärken. Gerade der effiziente Austausch agrarischer Waren ermöglicht das Überleben der heimischen Betriebe und die Produktion hochqualitativer Erzeugnisse. Die regionalen, oft ausgezeichneten österreichischen landwirtschaftlichen Produkte müssen daher im Kontext des Agrarhandels mitgedacht werden. Umso mehr gilt es, die durch EU-Recht und staatliche Anerkennung abgesicherten ausgezeichneten landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel - wie geschützte Ursprungsbezeichnungen (g.U), geschützte geographische Angaben (g.g.A), geschützte traditionelle Spezialitäten (g.t.S), biologische Lebensmittel und Lebensmittel, die mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet sind - ins rechte Licht zu rücken, ihren Absatz zu stärken und die mit ihnen besiegelten Vorzüge in den Vordergrund zu stellen. Die heimische Politik ist gefordert, das auch offensiv zu kommunizieren, um ein besseres Verständnis und damit auch ein klareres Bekenntnis zur österreichischen Landwirtschaft und ihrer Weiterentwicklung zu ermöglichen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesregierung - insbesondere die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus - wird ersucht, die Wichtigkeit des Handels mit Agrarprodukten für die österreichische Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft und die Ernährungssicherheit hervorzustreichen. Im Sinne der Unterstützung des für die einheimische Wertschöpfung besonders relevanten Außenhandels mit Lebensmitteln ist insbesondere die Bedeutung von EU-Lebensmittelqualitätsregelungen, nationale Herkunftsregelungen und gesetzlich anerkannten Gütesiegeln hervorzuheben“.

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft vorgeschlagen.