691/A(E) XXVI. GP

Eingebracht am 27.03.2019
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EntschlieSSungsantrag

 

der Abgeordneten Josef Schellhorn, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Haus der Geschichte als eigenständiges Bundesmuseum

 

Das Haus der Geschichte Österreichs (HdGÖ) hat eine lange Geschichte hinter sich und wird 2019 nicht zur Ruhe kommen, da noch zu viele Fragen für eine gesicherte Zukunft offen sind. Aber der Reihe nach: Das HdGÖ ist seit 2000 in jedem Regierungsprogramm verankert gewesen. Erst 2014 wurde es unter dem damaligen Kulturminister Dr. Josef Ostermayer konkret ins Leben gebracht. Sein Nachfolger Mag. Thomas Drozda hat es dann überraschenderweise auf ein Drittel der erstgenannten Fläche in der neuen Burg zusammengekürzt. Seit der Eröffnung am 10. November 2018 gab es von Seiten des neuen Kulturministers Gernot Blümel verschiedene Vorschläge für die Zukunft des HdGÖ. Er und Herr Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka wollen das HdGÖ ans Parlament anbinden und lassen diese Pläne unter dem Arbeitstitel "Haus der Republik" gerade von einer Expertenkommission evaluieren. Das Ziel ist dennoch klar. Das HdGÖ soll an das Parlament angebunden werden und wird damit zwangsläufig in seiner wissenschaftlichen Freiheit und Unabhängigkeit eingeschränkt. Der Historiker Oliver Rathkolb, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des HdGÖ, fände "eine Lösung wie beim Deutschen Historischen Museum in Berlin" ideal. (https://derstandard.at/2000095892204/Alles-offen-beim-Haus-der-Geschichte, Zugriff 24.01.2019, 15:13 Uhr)

Nur ein starkes, unabhängiges, gut budgetiertes und eigenständiges HdGÖ kann sicherstellen, dass unsere jüngste Geschichte differenziert aufgearbeitet und aufbereitet wird. Ein eigenständiges, mit mehr Budget und Platz ausgestattetes HdGÖ wäre ein wichtiges Signal, um zu zeigen, dass man die Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte Österreichs ernst nimmt.

Die jüngsten Pläne des Kulturministers laufen einem gut budgetierten, unabhängigen und starken HdGÖ zuwider.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG


Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Kunst und Kultur, wird aufgefordert, ein Bundesgesetz auszuarbeiten, mit dem das Haus der Geschichte Österreichs den Status eines eigenständigen Bundesmuseums erhält. Nur ein eigenständiges, unabhängiges Haus der Geschichte Österreichs kann eine differenzierte Aufarbeitung und Aufbereitung unserer Geschichte gewährleisten.

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Kulturausschuss vorgeschlagen.