797/A(E) XXVI. GP
Eingebracht am 15.05.2019
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen
betreffend Untersuchung der Umweltbelastung durch Kunstrasensportplätze
Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen in Europa weisen auf eine immense Umweltbelastung durch Kunststoffgranulat sowie Plastikabrieb durch Kunstrasensportplätze hin. So gelangen allein in Norwegen jährlich bis zu 3.000 Tonnen Kunststoffe bzw. (Mikro-)Plastik in die Umwelt, was Kunstrasenplätze (nach Autoreifenabrieb) dort zur zweitgrößten Quelle von Mikroplastik in Boden und Wasser macht. Untersuchungen in den Niederlanden, Deutschland und dem Vereinigten Königreich kommen zu ähnlichen Ergebnissen, zusätzlich wird hier die ungelöste Problematik der Entsorgung bzw. Wiederverwertung derartiger Sportplätze aufgezeigt.
In Österreich gibt es allein für den Ligabetrieb im Fußball (laut Angaben der Landesfußballverbände) hunderte Kunstrasensportplätze unterschiedlichen Alters, die möglicherweise eine signifikante Quelle von Mikroplastik in österreichischen Böden und Gewässern darstellen.
Allerdings hat eine Anfragebeantwortung (2795/AB) durch das BMNT ergeben, dass trotz der potentiell hohen Umweltbelastung durch diese Kunstrasensportplätze in Österreich bisher keinerlei diesbezügliche Untersuchungen durchgeführt wurden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
Der Nationalrat wolle beschließen:
"Die Bundesregierung,
insbesondere die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus, wird
aufgefordert, umgehend eine wissenschaftliche Untersuchung der potentiellen
Mikroplastikbelastung durch Kunstrasenplätze und Kunststoffsportflächen
Österreich einzuleiten und deren Ergebnisse dann der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen."
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Umweltausschuss vorgeschlagen.