119 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVI. GP

 

Bericht

des Kulturausschusses

über den Antrag 221/A(E) der Abgeordneten Maria Großbauer, Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Impulse im Bereich der musischen Bildung und des Musikunterrichts

Die Abgeordneten Maria Großbauer, Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 20. April 2018 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Wichtiges Ziel in der Kulturpolitik muss sein, unsere Kinder und Jugendliche möglichst frühzeitig für Kunst und Kultur zu begeistern, sie dafür zu sensibilisieren und sie ihnen näher zu bringen. Deshalb ist die Vermittlung auch in Kindergärten und Schulen ein wesentlicher kultur- bzw. bildungspolitischer Auftrag.

Im „Musikland Österreich“ hat sich aber gerade in Volksschulen die Situation des Musikunterrichts in der letzten Dekade verschlechtert. Im Zuge der Entwicklung der neuen Lehrerausbildung wurde in den letzten Jahren die musikalische Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen an Volksschulen zurückgefahren. Die Folge: Musikalisch überforderte Lehrkräfte singen oder musizieren immer weniger.

Die gegenwärtige bildungspolitische Diskussion fokussiert sehr stark auf bestimmte Fächer und Kernkompetenzen. Die künstlerisch-kreativen Fächer (beispielsweise Musikerziehung und Bildnerische Erziehung) vermitteln aber ebenfalls unverzichtbare Kompetenzen wie Kreativität, Gestaltungsvermögen und soziales Miteinander. Gerade in einer digitalisierten Zukunft werden kreative Aspekte immer wichtiger werden. Musik – und im speziellen das Singen – verbindet Menschen, Generationen und Kulturen und stellt das Miteinander über den Wettbewerb.

Wie eine Befragung des Instituts für Musiksoziologie aus dem Jahr 2010 ergeben hat, befinden auch 90 % der Österreicherinnen und Österreicher, dass in der Schule gesungen werden soll. 86 % meinen zudem, dass jedes Kind ein Instrument lernen sollte.

Die engere und flächendeckende Vernetzung von Schulen, Musikschulen und Institutionen wie zum Beispiel dem Österreichischen Blasmusikverband, der Blasmusikjugend oder dem Chorverband Österreich in allen Bundesländern, die Anpassung der Ausbildung von Pädagoginnen und Pädagogen sowie die Überprüfung von Lücken in Ausbildungsplänen wären positive und wichtige Impulse, um Kunstschaffende und ein Publikum von morgen zu fördern bzw. unseren internationalen Status als Kultur- und Musiknation langfristig zu sichern.

Die Auseinandersetzung unserer Kinder und Jugendlichen mit Kunst und Kultur kann in der Erziehung nicht früh genug beginnen und muss in allen Bereichen gefördert werden.“

 

Der Kulturausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 3. Mai 2018 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer der Berichterstatterin Abgeordneten Maria Großbauer die Abgeordneten Mag. Dr. Sonja Hammerschmid, Dr. Walter Rosenkranz und Mag. Dr. Wolfgang Zinggl.

 

Bei der Abstimmung wurde der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten Maria Großbauer, Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen einstimmig beschlossen.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Kulturausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle die angeschlossene Entschließung annehmen.

Wien, 2018 05 03

                                Maria Großbauer                                                           Mag. Thomas Drozda

                                 Berichterstatterin                                                                          Obmann