170 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVI. GP

 

Bericht

des Unterrichtsausschusses

über den Antrag 192/A(E) der Abgeordneten Mag. Dr. Sonja Hammerschmid, Kolleginnen und Kollegen betreffend Digitalisierung im Bildungsbereich

Die Abgeordneten Mag. Dr. Sonja Hammerschmid, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 17. April 2018 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Digitale Technologien beeinflussen unsere Arbeits- und Lebenswelten stark und haben dazu geführt, dass sich ganze Berufsgruppen neu definieren müssen. Expertinnen sind sich einig, wir sehen erst die Spitze des Eisberges. Aufgabe der Schule ist es, unseren Kindern und Jugendlichen das Rüstzeug mit auf den Weg zu geben, um sie auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Daher ist es wichtig, Ihnen neben den Grundkompetenzen Lesen, Schreiben, Rechnen auch digitale Kompetenzen zu vermitteln.

Schülerinnen und Schüler müssen digitale Inhalte richtig einordnen können, sie brauchen technisches Know-How und sollen bereits ab der Grundschule spielerisch programmieren lernen.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden wurde in der vergangenen Legislaturperiode die Digitalisierungsstrategie „Schule 4.0“ ausgearbeitet und gestartet, die von der Vermittlung von technischen Fähigkeiten bis zur Medienbildung reicht und die gesamte Schullaufbahn (1.-12. Schulstufe) umfasst. Die vier Säulen dieser Strategie teilen sich in „Digitale Grundbildung ab der Volksschule“, „Digital kompetente Pädagoglnnen“ (digitale Aus- und Weiterbildung der LehrerInnen), „Infrastruktur und IT-Ausstattung“ (Breitband, Tablets, Laptops) und „Digitale Lerntools“ (kostenfreie Lehr- und Lernmaterialien). Um dieses Konzept erfolgreich umzusetzen, darf keine der Säulen vernachlässigt werden.

Die digitalen Herausforderungen beschränken sich jedoch nicht nur auf Schülerinnen, sondern sind ebenso ein zentrales Thema für die Erwachsenenbildung.“

 

Der Unterrichtsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 5. Juni 2028 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer dem Berichterstatter Abgeordneten Walter Bacher die Abgeordneten Dr. Maria Theresia Niss, MBA, Mag. Gerald Hauser, Stephanie Cox, BA, Mag. Dr. Sonja Hammerschmid und Mag. Dr. Matthias Strolz sowie der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Heinz Faßmann.

 

Im Zuge der Debatte haben die Abgeordneten Dr. Maria Theresia Niss, MBA und Wendelin Mölzer einen selbständigen Entschließungsantrag gem. § 27 Abs. 3 GOG-NR betreffend Digitalisierung im Bildungsbereich eingebracht, der mit Stimmenmehrheit (für den Antrag: V, F, N, P, dagegen: S) beschlossen wurde.

Dieser selbständige Entschließungsantrag war wie folgt begründet:

„Die Digitalisierung erfasst bereits heute alle Lebensbereiche. Expertinnen und Experten sind sich einig: das ist erst die Spitze des Eisberges. Ohne Zweifel spielt die Digitalisierung als transformierende Kraft eine Schlüsselrolle für den Innovationsstandort der Zukunft. Um die Chancen neuer digitaler Technologien zu nutzen und die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft aktiv gestalten zu können, braucht es umfassendes Wissen über Digitalisierung und die entsprechenden Kompetenzen. Aufgabe des Bildungssystems ist es dabei Wissen,  Fähigkeiten und Fertigkeiten mitzugeben, um die Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können.

Dabei muss auch das System selbst fit für den digitalen Wandel gemacht werden.

Die Bundesregierung hat sich in ihrem Programm das Ziel gesetzt, Österreich fit für die Digitalisierung zu machen. Neben geeigneten Rahmenbedingungen wie Modernisierung der Verwaltung, Breitbandausbau und 5G Ausrollung braucht es einen gesamthaften Ansatz entlang der gesamten Bildungskette. Von der Elementarpädagogik über die Pflichtschulen und Sekundarschulen bis hin zum tertiären Bereich und der Erwachsenenbildung braucht es digitale Lerninhalte und digitale Ausstattung.

So sieht das Regierungsprogramm etwa eine „Digitalisierungsoffensive Bildung“ in Form einer Aus- und Weiterbildungsstrategie vor. Die laufende IKT Erhebung an Schulen ist eine wichtige Grundlage, um die laufenden Aktivitäten des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, insbesondere die Pilotphase von Schule 4.0, im Hinblick auf das Regierungsprogramm zu beurteilen.

Digitalisierungmaßnahmen für die Schule sollen Bemühungen hinsichtlich des Erwerbs und der Festigung des Wissens über Digitalisierung und der entsprechenden Kompetenzen im österreichischen Bildungsbereich umfassen und Aktivitäten zum Ausbau der technischen Infrastruktur und zur Integration der Digitalisierung an Schulen sowie in der Erwachsenen- und Pädagogenbildung umfassen.

Allfällige Maßnahmen sollen altersgerecht, den Anforderungen am jeweiligen Schulstandort und den Aufgaben der jeweiligen Schulart entsprechend und erforderlichenfalls in Abstimmung mit den Eltern umgesetzt werden.“

 

Der den Verhandlungen zu Grunde liegende Entschließungsantrag 192/A(E) der Abgeordneten Mag. Dr. Sonja Hammerschmid, Kolleginnen und Kollegen fand nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit (für den Antrag: S, N, P, dagegen: V, F).

 

Zur Berichterstatterin für den Nationalrat wurde Abgeordnete Dr. Maria Theresia Niss, MBA gewählt.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Unterrichtsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle

1.      diesen Bericht hinsichtlich des Entschließungsantrags 192/A(E) zur Kenntnis nehmen und

2.      die angeschlossene Entschließung annehmen.

Wien, 2018 06 05

                   Dr. Maria Theresia Niss, MBA                                                  Wendelin Mölzer

                                 Berichterstatterin                                                                          Obmann