400 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVI. GP

 

Bericht

des Kulturausschusses

über den Antrag 411/A(E) der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Haus der Kulturen

Die Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 24. Oktober 2018 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„In einer globalisierten Welt, einem von Binnenmigration geprägten Europa und einem von transnationalen Bewegungen bereicherten Österreich ist der Ruf nach einem Haus der Kulturen aktueller denn je.

Ein selbständiges und auf Langfristigkeit ausgerichtetes Haus der Kulturen würde im Kulturangebot des Landes eine Lücke schließen, die derzeit durch die Bundesmuseen mit unklaren Profilen verdeckt wird. Dieses Haus könnte Dokumente unterschiedlichster Kulturen der Vergangenheit und Gegenwart ordnen und miteinander in Beziehung setzen. Gespeist würde es aus Beständen von Weltmuseum, Volkskundemuseum, der Sammlung der Frühgeschichte des NHM, der ägyptisch-orientalischen Sammlung, der Antikensammlung und der mittelalterlichen Sammlung des KHM sowie der Sammlungsteile Ozeanien und Afrika aus der Sammlung Leopold.

Ein Haus der Kulturen würde auch den Standort Wien weiter aufwerten und seinem soziokulturellen Status quo laufend Rechnung tragen. Wien ist eine der am schnellsten wachsenden Städte Europas. Die geographische Lage, die Geschichte, das Profil als Standort zahlreicher internationaler Organisationen sowie die unbestritten hohe Lebensqualität sind ein Magnet für diverse kulturelle Impulse.

Ein Haus der Kulturen erfüllt einen identitätskonstituierenden Zweck und kann so Bewusstsein für die Herausforderungen, aber auch die Errungenschaften unserer kulturellen Vielfalt stiften. Es dient der interkulturellen Kommunikation und stärkt das diverse Selbstverständnis unserer Gesellschaft abseits müßiger Leitkultur-Debatten. Ein breitenwirksames Haus der Kulturen, das im Sinne einer polyzentralen Stadtentwicklung nicht im historischen Zentrum der Stadt verortet sein muss, kann darüber hinaus als Standortfaktor neue Stadtteile fördern und den Blick auf Wien verändern. Es könnte genauso gut aber an jedem anderen Standort in Österreich auch etabliert werden.“

 

Der Kulturausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 28. November 2018 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer dem Berichterstatter Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl die Abgeordneten Sabine Schatz, Werner Neubauer, BA, Mag. Martin Engelberg, Josef Schellhorn und Katharina Kucharowits sowie der Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien Mag. Gernot Blümel, MBA und der Ausschussobmann Abgeordneter Mag. Thomas Drozda.

 

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit (für den Antrag: S, J, dagegen: V, F, N).

 

Zur Berichterstatterin für den Nationalrat wurde Abgeordnete Maria Großbauer gewählt.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Kulturausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 2018 11 28

                                Maria Großbauer                                                           Mag. Thomas Drozda

                                 Berichterstatterin                                                                          Obmann