Entschließung

betreffend Sicherstellung von ausreichend Sport und Bewegung an unseren Schulen

 

Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Öffentlichen Dienst und Sport wird ersucht, in Abstimmung mit dem Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung und der Bundes­ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz sowie den Bundesländern und dem organisierten Sport Bewegungsinitiativen in den Schulen weiterhin zu fördern und mittelfristig – im Rahmen der budgetären Möglichkeiten – über die Legislaturperiode hin bis zu einer täglichen Be­wegungseinheit für alle Kinder und Jugendlichen im Pflichtschulalter im Bildungssystem auszubauen.

Der Bundesminister für Öffentlichen Dienst und Sport und der Bundesminister für Bildung, Wissen­schaft und Forschung werden ersucht, in einem gemeinsamen Rundschreiben an die Schulen bereits bestehende Möglichkeiten der Einbindung des Vereins-Sports in den täglichen Schulbetrieb, wie etwa tägliche Bewegung oder die Einladung von Sportvereinen zur Präsentation ihres außerschulischen Angebots, die Zurverfügungstellung von Schulraum, insbesondere Schulsportstätten, die Möglichkeit zum Abschluss von Nutzungsvereinbarungen zwischen Schulen und Vereinen etc. aufzuzeigen. Eine dies­bezügliche Information soll am geeigneten Weg auch den Sportvereinen zur Verfügung gestellt werden.

Die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz wird ersucht, qualitäts­gesicherte gesundheitsfördernde Angebote des Vereins-Sports (Qualitätssiegelangebote der Initiative "Fit Sport Austria") in der Gesundheitsprävention gemeinsam mit den Trägern des Gesundheits- und Bildungssektors für eine etwaige Berücksichtigung im Versicherungsleistungskatalog einer Prüfung zu unterziehen.

Der Bundesminister für Öffentlichen Dienst und Sport wird ersucht sicherzustellen, dass bei Erhalt von Sportförderungsmitteln unsere erfolgreichen Athletinnen und Athleten als Vorbilder stärker als bisher an den Schulen präsent sind.

Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird ersucht,

• die Einführung einer jährlichen, einheitlich standardisierten, sportspezifischen Erhebung bei Pflicht­schülern im Sinne der gesundheitlichen Prävention unter Leistungsrelevanz zu prüfen,

• das Angebot von auf die jeweilige Karriereentwicklung abgestimmten Bildungswegen und Berufs­aus­bildungen als Regelmodelle (z.B. Schulsportmodelle bereits ab dem 10. Lebensjahr, Aufbau von dualen Ausbildungsmodellen, Universitätsmodelle für Spitzensportler) auch im Hinblick auf die Verbindung von Leistungssport und Ausbildung einer Prüfung zu unterziehen,

• nach Auslaufen der rechtlichen Möglichkeiten für Schulversuche Schulmodelle für Leistungs­sportlerin­nen und -sportler in Regelmodellen zu führen,

• im Lehrplan der 1. bis 4. Schulstufe das Ausmaß der Wochenstunden von Bewegung und Sport an allen Schulstufen auf eine mögliche Erhöhung hin zu überprüfen,

• zur Bewusstseinsbildung theoretische Inhalte zu Sport, Bewegung und gesunder Ernährung sowie zu deren Auswirkungen auf die Gesundheit in den Lehrplänen zu stärken bzw. deren Umsetzung sicherzustellen,

• die Öffnung und Nutzung von Schulgebäuden für den Sport in den Bundesschulen voranzutreiben,

• an Bundesschulen eine moderne Sport-Infrastruktur sicherzustellen und

• passende Rahmenbedingungen für Lehrer, um diese zur Durchführung von Schulsportwochen – unter Berücksichtigung der Tradition Österreichs als Wintersportland – zu motivieren, sicherzustellen.