145/J XXVI. GP

Eingelangt am 23.01.2018
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Anfrage

 

der Abgeordneten Claudia Gamon, Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

betreffend Europäischer Supercomputer

 

Am 11.1. 2018 hat die Europäische Kommission die Pläne für das "Gemeinsame Unternehmen EuroHPC" der EU und der Mitgliedsstaaten bekanntgegeben. Es soll dafür sorgen, dass bis 2022/2023 ein Supercomputer mit der Leistungsfähigkeit von Spitzensystemen der Top500-Liste "auf der Grundlage von EU-Technologie" bereitsteht. Rund 1 Milliarde Euro stehen sowohl für die Anschaffung mehrerer Supercomputers der Hunderte-Petaflops-Klasse bereit sowie für die Entwicklung eines Exaflops-Systems. Rund 486 Millionen Euro bringt die EU auf, der Rest soll von den beteiligten Mitgliedsstaaten kommen.

Die geplante Infrastruktur wird im gemeinsamen Eigentum ihrer Mitglieder stehen und von ihnen gemeinsam betrieben werden. Diese Mitglieder sind zunächst die Unterzeichnerländer der EuroHPC-Erklärung: Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal und Spanien. Im Jahr 2017 folgten Belgien, Slowenien, Bulgarien, die Schweiz, Griechenland und Kroatien. Andere Mitgliedstaaten und assoziierte Länder werden ermutigt, die EuroHPC-Erklärung ebenfalls zu unterzeichnen.

Die Europäische Kommission unterstreicht die Wichtigkeit des Projekts angesichts anstehender Projekte in China und den USA. Die EU darf hier den Anschluss nicht verpassen.

Leider wird sich Österreich nach momentanem Stand der Dinge nicht beteiligen und damit eine große Chance verpassen.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:

 

1.    Wie steht das Ressort zu diesem wichtigen europäischen Projekt zur Stärkung des gemeinsamen Forschungsraums?


2.    Gab es in der Planungsphase diesbezüglich Gespräche mit der Europäischen Kommission?

3.    Sieht das Ressort noch Möglichkeiten eines österreichischen Einstiegs und falls nein, warum nicht?

4.    Wie sehen die Expert_innen des Ressorts den steigenden Bedarf an Rechnerleistung für österreichische Forschungseinrichtungen und gibt es dazu
a) eine Abschätzung des zukünftigen Bedarfs?
b) eine Abschätzung der zu erwartenden Kosten für zugekaufte Rechenleistungen?

5.    Gibt es nationale Strategien und Bemühungen, eine Großrechneranlage zu errichten, die den Bedarf österreichischer Forschungseinrichtungen abdeckt und wenn ja,
a) wie hoch sind die zu erwartenden Kosten?
b) bis wann kann mit der Realisierung gerechnet werden?