374/J XXVI. GP

Eingelangt am 28.02.2018
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Anfrage

 

der Abgeordneten Matthias Strolz, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

betreffend Maßnahmen bezüglich Digitalisierung im Schulbereich

Ende 2016 wurde im Nationalrat mit großer Mehrheit ein Antrag für eine Digitalisierungsoffensive an Schulen angenommen.

Die darin geforderte Digitalisierungsinitiative soll prinzipiell den Erwerb und die Festigung digitaler Kompetenzen fördern. Zudem waren weitere konkrete Forderungen enthalten, wie beispielsweise die Bereitstellung bzw. Ausweitung der technischen/digitalen Infrastruktur an Schulen (etwa eine leistungsstarke Internetanbindung und entsprechende Endgeräte für Schüler_innen und Lehrer_innen). Digitale Kompetenzen sollen umfassend in der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Pädagog_innen implementiert werden. Digitale Bildung hat zudem über alle Schul- und Altersgruppen hinweg altersadäquat im schulischen Alltag und in den Lehrplänen verankert zu werden. Im Einklang mit den Aufgaben der jeweiligen Schulart soll gegebenenfalls auch das Unterrichtsfach "Digitale Kompetenzen" eingeführt werden.

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat daraufhin ein Konzept zur Schule 4.0 vorgestellt, was prinzipiell zu begrüßen ist. Allerdings wird bisher nicht ausreichend klar, ob, wie und wann diese Maßnahmen im Schulsystem implementiert werden. Auch hinsichtlich der dadurch entstehenden Kosten besteht keine ausreichende Klarheit.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage

 

1.    Ab wann ist damit zu rechnen, dass Medienbildung und digitale Grundbildung flächendeckend in den Lehrplänen für die Volksschule verankert werden?

a.    Wie ist das dahingehende schrittweise Vorgehen und mit welchem zeitlichen Horizont sind diese Zwischenschritte hinterlegt?

b.    Wie ist der aktuelle Stand der Umsetzung?

c.    Wie viele und welche „besonders innovative“ Volksschulen setzen dieses Model bereits um?

i.     An welchen Lehrplan haben sie sich zu halten?

d.    Wie soll der spätere Wissenstransfer mit anderen Schulen systemisch auf- und umgesetzt werden?

2.    Ab wann ist damit zu rechnen, dass von der fünften bis zur achten Schulstufe eine verbindliche Übung „Digitale Grundbildung“ mit eigenem Lehrplan im Ausmaß von 2 bis 4 Wochenstunden eingeführt wird?

a.    Wie ist der aktuelle Stand der Umsetzung?

b.    Wie viele und welche Schulen bieten diese verbindliche Übung bereits in Form von „Piloten“ an?

c.    Wer entwickelt diesen Lehrplan?

d.    Welchen Kosten entstehen durch die zusätzlichen Stunden?

3.    Erwerben alle neu einsteigenden Lehrpersonen standardisierte digitale Kompetenzen – wie von Ihrem Ministerium angekündigt – bereits seit Herbst 2017?

a.    Findet diese Ausbildung aktuell schon in allen Bundesländern statt?

i.     Wenn nein, wo nicht und ab wann ist damit zu rechnen?

b.    Wie viele Pädagog_innen haben diese Ausbildung bereits erworben?

c.    Wird dieser Lehrgang auch bereits in allen Bundesländern in der Fort- und Weiterbildung für im Berufsleben stehende Pädagog_innen angeboten?

i.     Wenn nein, in welchen Bundesländern nicht?

ii.   Wie viele Pädagog_innen haben diesen Lehrgang bereits absolviert?

iii.  Welche Kosten entstehen durch die Implementierung dieses Lehrgangs in den Jahren 2017- 2020?

iv.  Wie werden Sie dafür Sorge tragen, dass möglichst alle Pädagog_innen diesen Lehrgang absolvieren?

4.    Wie viele Schulen sind aktuell an das Glasfasernetz angeschlossen? Bitte um Aufschlüsselung nach Bundes- und Pflichtschulen.

a.    Wie viele Schulen sollen in den Jahren 2018 bis 2020 an das Glasfasernetz angeschlossen werden?

i.     Welche Kosten entstehen dadurch?

b.    Wann werden alle Schulen an das Glasfasernetz angeschlossen sein?

i.     Welche Kosten entstehen dadurch?

5.    Die Rahmenverträge sowie die Konditionen, die das Ministerium mit den unterschiedlichen Providern abgeschlossen hat, sind mitunter etliche Jahre alt. Ob und wann wurde seitens des Ministeriums proaktiv versucht, eine Anpassung bzw. Verbesserung der Konditionen bei den verschiedenen Providern zu erwirken? Bitte um differenzierte Darstellung nach Providern und Verbesserungen bzw. Konditionen.

a.    Welche Kosten entstanden insgesamt durch den laufenden Betrieb in den Jahren 2013 bis 2017? Bitte um Aufschlüsselung nach den unterschiedlichen Providern.

b.    Mit welchen Kosten rechnen Sie für die Jahre 2018 bis 2020?

6.    Bis wann und mit welchen Zwischenschritten soll die Ausrollung der digitalen Strategie „Schule 4.0“ umgesetzt werden? Welche Meilensteine sind vorgesehen? Welche Maßnahmen wurden bisher bereits umgesetzt?

7.    Wie viele Computerarbeitsplätze für Schüler_innen gab es in den Jahren 2013 bis 2017 insgesamt an österreichischen Schulen? Bitte um Aufschlüsselung nach Schultyp und Bundesländern.

8.    Wie viele Schulen verfügten in den Jahren 2013 bis 2017 über einen eigenen Computersaal? Bitte um Aufschlüsselung nach Schultyp und Bundesländern.

9.    Wie viele sogenannte Laptopklassen gab es in den Jahren 2013 bis 2017? Bitte um Aufschlüsselung nach Schultyp und Bundesländern.

a.    Welche Computermodelle kamen hier zum Einsatz?

b.    Wer hat die Kosten für die Anschaffung dieser Geräte übernommen und wie hoch waren diese?

10. Wie viele sogenannte Tabletklassen gab es in den Jahren 2013 bis 2017? Bitte um Aufschlüsselung nach Schultyp und Bundesländern.

a.    Modelle welcher Anbieter kamen hier in welchem Ausmaß zum Einsatz?

b.    Wer hat die Kosten für die Anschaffung dieser Geräte übernommen?

11. Wie viel Geld hat Ihr Ressort in den Jahren 2013 bis 2017 in den Ankauf von Computern investiert? Bitte um Aufschlüsselung nach Schultyp und Jahren.

12. Wie viel Geld hat Ihr Ressort in den Jahren 2013 bis 2017 in den Ankauf von Computerzubehör (Drucker, Tastatur, Scanner, etc.) investiert? Bitte um Aufschlüsselung nach Schultyp und Jahren.

13. Wie viel Geld hat Ihr Ressort in den Jahren 2013 bis 2017 in den Ankauf von Computersoftware und Lizenzen investiert? Bitte um Aufschlüsselung nach Schultyp und Jahren.

14. Ist geplant, alle Schüler_innen mit einem eigenen Laptop oder Tablet auszustatten, wie in andern Länder bereits üblich?

a.    Welches Endgerät wird von Ihrem Ministerium hier favorisiert?

b.    Wäre hier nicht eine österreichweite einheitliche Lösung im Sinne der Kosteneffizienz und Administrierbarkeit zu bevorzugen?

i.     Sind dahingehende Bemühungen aktuell im Laufen bzw. geplant?

ii.   Wann kann mit einem Rollout gerechnet werden?

c.    Wie hoch wären diese Kosten für Laptops pro Jahr, wenn alle Schüler_innen am Beginn der Sekundarstufe 1 ein Gerät zur Verfügung gestellt bekämen?

i.     Mit welchen Anbietern gab es bereits dahingehende Gespräche?

ii.   Welche konkreten Angebote wurden von den unterschiedlichen Anbietern gemacht?

d.    Wie hoch wären diese Kosten für Tablets pro Jahr, wenn alle Schüler_innen am Beginn der Sekundarstufe 1 ein Gerät zur Verfügung gestellt bekämen?

i.     Mit welchen Anbietern gab es bereits dahingehende Gespräche?

ii.   Welche konkreten Angebote wurden von den unterschiedlichen Anbietern gemacht?

15. Mit welchen Kosten rechnen Sie für die Umsetzung der gesamten Strategie „Schule 4.0“ insgesamt für die Jahre 2017- 2025? Bitte um Aufschlüsselung nach einzelnen Positionen, Maßnahmen und Jahren.