506/J XXVI. GP

Eingelangt am 16.03.2018
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Mag. (FH) Max Unterrainer

Genossinnen und Genossen

betreffend Standortverlegung der Tyrolean Airways Luftfahrzeuge Technik GmbH

an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz

 

Die rund 110 MitarbeiterInnen der Tyrolean Airways Luftfahrzeuge Technik GmbH, kurz Tyrolean Technik, sind in der Tochtergesellschaft der AUA am derzeitigen Standort Innsbruck auf den Flugzeugtyp Dash-8 Q400 spezialisiert und bieten mit breiten Know-how aus Erfahrung und qualitativ hochwertiger Fachausbildung Support auf hohem technischen Niveau.

Wie den Medien zu entnehmen war, sind die Mehrkosten durch den Standort der Tyrolean Technik in Tirol für die AUA nicht mehr tragbar. Durch die geplante Standortverlegung der Tyrolean Technik werden künftig zahlreiche MitarbeiterInnen möglicherweise ohne aufrechtem Dienstverhältnis sein oder erhalten die Möglichkeit, an einem der künftigen Standorte der Tyrolean Technik zu arbeiten. Den verbleibenden 30 MitarbeiterInnen wird laut Medien die Möglichkeit der Fixanstellung bei der Muttergesellschaft AUA angeboten werden. Dennoch scheint fix, dass bis zu 90 MitarbeiterInnen vor doch massiven beruflichen Veränderungen stehen werden.

Aus diesem Grund stellen unterzeichnete Abgeordnete an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz folgende

Anfrage:

1.       Sind Sie als zuständiger Sozialministerin über die Veränderungen in der Tyrolean Technik im Detail informiert worden?

a.       Wenn ja, inwiefern waren Sie in die Maßnahmensetzung eingebunden?

b.      Wenn nein, warum nicht?

 

2.       Wann hat Ihres Wissens nach die AUA und infolge die Tochtergesellschaft Tyrolean Technik mit den Vorbereitungen für die Standortverlegung nach Bratislava, Malta sowie Wien begonnen?

a.       Welche Infrastruktur wurde in Malta bisher geschaffen?

 

3.       Wann wurden die drei in 2) erwähnten Standorte in die geplanten Maßnahmen eingebunden?

 

4.       Wer war Ihrer Kenntnis nach in die Diskussionen rund um die Standortverlegung der Tyrolean Technik eingebunden?

 

5.       Sind Sie als Sozialministerin davon überzeugt, dass dies die einzige Möglichkeit darstellt, wie Tyrolean das Know-how der Technik auch weiterhin aufrecht erhalten kann?

a.       Wenn ja, warum?

b.      Wenn nein, warum nicht?

 

6.       Ist Ihres Wissens nach geplant, die MitarbeiterInnen, die am Standort Tirol verbleiben, aufzustocken?

a.       Wenn ja, mit welchen geänderten Arbeitsbedingungen inkl. Aufstockungsmöglichkeiten haben die MitarbeiterInnen durch die Veränderungen zu rechnen?

b.      Wenn nein, warum nicht?

 

7.       Läuft Ihrer Erkenntnis nach Tyrolean Gefahr, durch die Standortverlegung wichtiges Know-how durch den möglichen Wegfall an erfahrenen und kompetenten MitarbeiterInnen zu verlieren?

a.       Wenn ja, inwiefern wird dieser möglicher Verlust des Know-hows wettgemacht?

b.      Wenn nein, warum nicht?

 

8.       Inwiefern sehen Sie in einer Ausweitung der Kompetenzen auf weitere Flugzeugtypen eine Möglichkeit, mehr als die in den Medien erwähnten 20-30 MitarbeiterInnen am Standort Innsbruck halten zu können?

 

9.       Wann wurde Ihrer Kenntnis nach der Betriebsrat der Tyrolean Technik informiert, dass es zum umfangreichen Stellenabbau kommen soll?

 

10.   Wann wurde die Information Ihrer Kenntnis nach an die Belegschaft der Tyrolean weitergegeben, dass die Technik verlegt wird?

 

11.   Welche Maßnahmen wurden seitens Ihres Ministeriums gesetzt, um diesen massiven Veränderungen entgegenzuwirken?

 

12.   Wurden von Ihnen als Sozialministerin oder von Ihnen als Bundesministerin in Kooperation mit der Landesregierung des Bundeslandes Tirol Maßnahmen gesetzt, um einen derartigen Stellenabbau bei Tyrolean Technik zu verhindern?

a.       Wenn ja, welche?

b.      Wenn nein, warum nicht?

 

13.   Wie viele MitarbeiterInnen werden von den geplanten Strukturveränderungen betroffen sein?

 

14.   Für welche Bereiche sind die MitarbeiterInnen, die von der Standortverlegung betroffen sein werden, verantwortlich?

 

15.   Seit wann arbeiten die MitarbeiterInnen, welche vor diesen gravierenden Veränderungen durch die Standortverlegung stehen, in der Tyrolean Technik? (anonymisierte Angabe der Dienstjahre, des Alters sowie des Ausbildungsgrades der einzelnen MitarbeiterInnen erbeten)

 

16.   Ist es Ihrer Ansicht nach als Sozialministerin wichtig, die Sozialpartner in den Prozess einer derart schwerwiegenden, geplanten Veränderung einer Firmenstruktur einzubinden?

a.       Wenn ja, warum hat die Gewerkschaft so spät von den geplanten Veränderungen erfahren?

b.      Wenn nein, warum nicht?

 

17.   Welche Möglichkeiten werden Ihrer Kenntnis nach für die betroffenen MitarbeiterInnen geben, um im Zuge der Verlegung der Technik weg von Tirol nicht in die Gefahr der Arbeitslosigkeit zu geraten?

 

18.   Den Medien zufolge werden die verbleibenden MitarbeiterInnen aufgrund ihres Know-hows und ihrer Erfahrung auch weiterhin am Standort Innsbruck ihre Arbeit leisten.

a.       Welche Ausbildung haben die künftig in Tirol verbleibenden MitarbeiterInnen genossen?

b.      Wie lange arbeiten die MitarbeiterInnen bereits bei der Tyrolean Technik? (Detaillierte Angabe über die Dienstzeit bei der Tyrolean Technik sowie über die jeweiligen Geburtsjahrgänge erbeten – anonymisiert/ohne namentliche Nennung)

 

19.   Wurden Sie bereits in die Maßnahmen zur künftigen Sicherung des Standortes Innsbruck eingebunden?

a.       Wenn ja, wie lautet das Zukunftskonzept für die MitarbeiterInnen betreffend Standort Innsbruck?

b.      Wenn nein, wann wird über die Zukunft des noch verbleibenden Standortes in Innsbruck Ihrer Kenntnis nach gesprochen bzw. ein Konzept erstellt?

 

20.   Ist Ihnen bekannt, dass die Geschäftsführer Mag. Dr. Wolfgang Henle und DI Bernd Meyer der Tyrolean Technik ebenso Geschäftsführer eines flugtechnischen Wartungsbetriebes in Bratislava sind?

a.       Wenn ja, in welchem Zusammenhang sehen Sie das Wirken von Mag. Dr. Henle und

DI Meyer als Geschäftsführer der Wartungsfirmen mit dem Abbau wertvoller, heimischer Arbeitsplätze in Tirol?

b.      Wenn nein, warum nicht?

 

21.   Ist Ihnen bekannt, dass der Geschäftsführer Mag. Dr. Henle bereits bei mehreren Unternehmen Geschäftsführer war?

a.       Wenn ja: Ist Ihnen auch bekannt, dass diese Unternehmen unter der Geschäftsführung von Mag. Dr. Henle von Mitarbeiterabbau bzw. Schließungen geprägt waren?

b.      Wenn ja: Wäre es Ihrer Ansicht nach für den österreichischen Arbeitsmarkt nicht zielführender, wenn qualitativ hochwertige Arbeitsplätze in Österreich erhalten bleiben?

c.       Wenn nein, warum nicht?