1636/J XXVI. GP

Eingelangt am 12.09.2018
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

des Abgeordneten Konrad Antoni

Genossinnen und Genossen

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Schließungspläne von ÖBB-Personenkassen an Bahnhöfen, insbesondere am Bahnhof in Gmünd

Noch 2015 wurde die Barrierefreiheit des Bahnhofs Gmünd in den Medien sehr positiv erwähnt. Zu dieser Zeit wurde der Bahnhofsumbau in Gmünd als Teil eines Investitionsplans, im Zuge dessen das Land Niederösterreich, Bund und ÖBB frequenzstarke Bahnhöfe modernisieren wollten.

So wurde das Bahnhofsgebäude in Folge umgebaut, was insgesamt zu einer Aufwertung des Bahnhofes in Gmünd geführt hat. Einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität eines Bahnhofes ist aber vor allem die persönliche Beratung und Information durch fach- und ortskundige MitarbeiterInnen. Pendlerlnnen schätzen die Möglichkeit ebenso wie Reisende, die z. B. das Waldviertel erkunden wollen, vor Ort am Bahnhof Informationen zu erhalten. Eine neue Kooperation der ÖBB mit Postfilialen soll den Kauf von Fahrkarten in der Postfiliale ermöglichen und soll damit den Vertrieb von Fahrkarten so verbessern. An sich positiv stellt sich jedoch die Frage, ob diese Entwicklung möglicherweise dazu führt, Personenkassen am Bahnhof zu reduzieren. Nicht nur im Waldviertel, sondern auch in anderen Teilen Österreichs werden Schließungen der Personenkassen - vor allem in kleineren Bahnhöfen - befürchtet.

Aus diesem Grund stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie folgende

Anfrage:

1.       Welche Informationen liegen Ihrem Ressort betreffend Kooperationsvereinbarungen zwischen Post und Österreichische Bundesbahnen bzgl. ÖBB-Personenkassen vor?

2.       Wann wurden nach den Informationen, die Ihrem Ressort vorliegen, die Umsetzungspläne betreffend Kooperationsvereinbarungen zwischen Post und ÖBB bzgl. ÖBB-Personenkassen beschlossen?

3.       Wann werden Ihrem Ressort vorliegende Informationen zufolge die Kooperationen umgesetzt bzw. wo sind sie bereits umgesetzt worden? (Auflistung der Bahnhöfe mit Personenkassen österreichweit, die von geplanten Kooperationsplänen betroffen sind bzw. sein werden, inkl. vorliegendem Umsetzungsdatum ersucht)

4.       Liegen Ihrem Ressort Erkenntnisse bzw. Studien vor, die zeigen, dass durch Personenkassen an Bahnhöfen die Frequenz jener Reisenden, die als TouristInnen ins z. B. Waldviertel kommen, länger verweilen bzw. Touristeninformationen und Beratung am Schalter in Anspruch nehmen und damit ein direkter Zusammenhang zwischen Frequenz und Personenkasse am Bahnhof zeigt?

5.       Sind der Erkenntnis Ihres Ressorts nach die Arbeitsplätze an den Personen-Verkaufsstellen in den Bahnhöfen durch eine Kooperation mit der Post gefährdet?

a.        Wenn ja, welche Möglichkeiten werden den MitarbeiterInnen in Aussicht gestellt, um im Berufsumfeld der ÖBB bzw. in den Postfilialen weiterhin arbeiten zu können?

b.       Wenn nein, warum nicht?

6.       Welche Konsequenzen sind nach den Erkenntnissen Ihres Ressorts für die betroffenen Gebiete zu erwarten, wenn in ländlichen Regionen, z. B. dem Waldviertel, wo jeder Arbeitsplatz zählt und Personenkassen einen wesentlichen Servicefaktor darstellen, diese Personenkassen nicht mehr weiter bestehen?

7.       Sind die Ihrem Ressort vorliegenden Pläne der ÖBB so gestaltet, dass die MitarbeiterInnen der ÖBB bei Schließung ihrer Personenkasse und damit Verlust Ihres Arbeitsplatzes z. B. in der Postfiliale ihre Fachkenntnis in Bezug auf Serviceleistung inkl. Fahrkartenverkauf einbringen können?

a.       Wenn ja, in welcher Form wird das möglich sein?

b.      Wenn nein, warum nicht?

8.       Welche Möglichkeiten sehen Sie seitens Ihres Ressorts, Bahnstrecken in ländlichen Regionen wie z. B. die Franz-Josefs-Bahn aufzuwerten?

9.       Sind Ihrem Ressort nach Bahnhöfe mit Personenkassen stärker frequentiert?

a.       Wenn ja, worin liegt der Erkenntnis Ihres Ressorts nach die Ursache?

b.      Wenn nein, warum nicht?

10.   Welche Maßnahmen setzen Sie seitens Ihres Ministeriums, um die Serviceleistungen am Bahnhof durch Personenkassen zu gewährleisten?