1681/J XXVI. GP

Eingelangt am 17.09.2018
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Stephanie Cox, Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort betreffend „Cybersecurity in der Bildung“

BEGRÜNDUNG Cyberkriminalität auf globaler Ebene

Laut McAfee und dem „Center for Strategie and International Studies“ (CSIS)[1] ist Cyberkriminalität an dritter Stelle, wenn es um kriminelle Handlungen mit globalen Auswirkungen geht.[2] Laut Schätzung von CSIS hat Cyberkriminalität 2014 für die globale Wirtschaft Kosten idHv. 500 Mrd. Dollar verursacht.

Cyberkriminalität in Österreich

Auch in Österreich ist die Lage ernst. Eine Studie von KPMG[3] (September 2017) kam zu folgenden Erkenntnissen: 72 % aller Unternehmen in Österreich waren zwischen September 2016 und September 2017 Opfer einer Cyberattacke (im Jahr davor waren es „nur“ 49%); 78% der Industrieunternehmen wurden angegriffen; 50% der Unternehmen litten als Folge unter einer Unterbrechung der Geschäftsprozesse und 36% wissen gar nicht, welche Auswirkungen der Angriff hatte.

Die Risiken, die von Cyberkriminalität ausgehen, werden durch neue technologische Entwicklungen sogar noch verstärkt, z.B. durch „Machine Learning" oder das „Internet of Things“ („loT"). Fast alle von KPMG befragten Unternehmen (99 Prozent) haben Bedenken im Hinblick auf „loT“.

Fachkräftemangel

Laut einer aktuellen Studie von KPMG (Mai 2018)[4] bleibt Fachkräftemangel nach wie vor eine der größten Herausforderungen im Zusammenhang mit Cybersecurity. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen (67%) beklagen einen Mangel an Cybersecurity-
Expert_innen am heimischen Markt.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage

1.    Da Jede/r von Cyberkriminalität betroffen sein kann: Welche Maßnahmen setzen Sie bzw. planen Sie, um Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die wichtigsten Grundzüge des Themas „Cybersecurity“ bzw. „Sicherheit im Internet“ beizubringen?

2.    Was sind die Gründe für den Fachkräftemangel im Bereich „Cybersecurity“ in Österreich?

3.    Welche Maßnahmen setzen Sie bzw. planen Sie, um der Herausforderung dieses Fachkräftemangels entgegenzuwirken?

4.    Gibt es internationale Best-Practice Beispiele in diesem Zusammenhang bzw. wie gehen „führende“ Länder diese Herausforderung an?

5.    Gibt es bereits oder planen Sie mit anderen Ministerien eine Zusammenarbeit, um das Problem des Fachkräftemangels im Bereich „Cybersecurity“ zu lösen? Wie sehen diese Kooperationen aus und zu welchen Ergebnissen führten sie?

6.    Welche Maßnahmen setzen bzw. planen Sie, um Kinder, Jugendliche und Studierende für das Thema Cybersecurity zu begeistern, damit diese eine Karriere im Cybersecuritybereich anfangen?

a. Aus welchen Mitteln und in welcher Höhe sind diese Maßnahmen finanziert?

 

7.   Welche Initiativen und Organisationen, die das Thema „Sicherheit (im Internet)“ sowie verwandte Themen fördern (insb. im Bildungsbereich), unterstützt Ihr Ministerium und in welcher Form bzw. Höhe (in EUR)?



[1] Economic Impact of Cybercrime - No Slowing down, Februar 2018 (abrufbar unter: https://www.mcafee.com/enterprise/en-us/assets/reports/restricted/economic-impact-cybercrime.pdf).

[2] Die Bewertung erfolgte nach dollar value.

[3]https://home.kpmg.com/content/dam/kpmg/at/images/sujets/cyber-security-2017/FS_CyberSecurity2017_D_screen.pdf.

[4]       https://home.kpmg.com/at/de/home/media/press-releases/2018/05/kpms-cyber-security-in-oesterreich-
2018.html.