1747/J XXVI. GP

Eingelangt am 26.09.2018
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Anfrage

 

der Abgeordneten Mag. Maximilian Unterrainer,

Genossinnen und Genossen

an die Bundesministerin für Europa, Integration und Äußeres betreffend erschwerte Visa-Antragstellung für Touristen aus China

Laut Salzburger Nachrichten (SN) vom 10. April 2018 war ein Ziel des großen Staatsbesuchs im Reich der Mitte „das Tourismusziel Österreich in China zu bewerben". Schon derzeit ist eine enorme Steigerung der Anzahl an Touristen aus China zu vermerken: „Seit 2008 seien chinesische Nächtigungen in Wien um 500 Prozent gewachsen, der Umsatz der Hotellerie um mehr als 600 Prozent.", hieß es ebenfalls im Artikel der SN vom 10. April 2018.

„ … Die Zuwächse kamen letzten Sommer vor allem aus dem Ausland, allen voran aus dem wichtigsten Herkunftsmarkt Deutschland. Die absolut größten Nächtigungszuwöchse konnten bei Gästen aus China (+160.000), USA (+97.000), Ungarn (+68.000), Polen (+67.000), Tschechien (+56.000) und Italien (+30.000) gemessen werden. Die Internationalisierung des österreichischen Tourismus, insbesondere mit Fokus auf die asiatischen Märkte, hat für die ÖW daher auch 2018 oberste Priorität. ..." lautete der Auszug aus dem Homepageeintrag der Österreich Werbung vom 12. Juni 2018 unter dem Titel „Sommertourismus profitiert vom weltweiten Wirtschaftswachstum".

Und in einem Kurier.at - Artikel vom 28. Juli 2018 hieß es unter anderem „...Denn Reisen hat in China seit Jahren Saison. 228 Milliarden Euro Reiseverkehrsausgaben hatten die Chinesen weltweit im vergangenen Jahr. (Zum Vergleich: 2005 waren es erst 20 Milliarden Euro.) Damit haben sie die USA mittlerweile als Reise-Weltmeister abgelöst. Und Österreich steht bei einer Reise nach Europa immer höher im Kurs: Die Nächtigungszahlen chinesischer Urlauber haben sich in den vergangenen zehn Jahren verfünffacht. In der Bundeshauptstadt hat sich der Umsatz im selben Zeitraum sogar versechsfacht. Wien ist für chinesische Touristen inzwischen die drittbeliebteste europäische Stadt (nach Paris und London)."

Aus diesem Grund stellen die unterzeichneten Abgeordneten an die Bundesministerin für Europa, Integration und Äußeres folgende

Anfrage:

1.       Wie viele Visaanträge sind von chinesischen StaatsbürgerInnen zur Einreise nach Österreich in den Jahren 1990 bis 2018 jährlich eingebracht worden?

2.       Für welchen Zeitraum (Dauer des Aufenthalts) sollten die in Frage 1 angesprochenen Visaanträge jeweils gelten? (Auflistung nach Aufenthaltsdauer bis 10 Tage, bis 20 Tage, bis 30 Tage, bis 40 Tage, bis 50 Tage und mehr als 50 Tage ersucht)

3.       Welche Begründungen wurden für die jeweiligen Visaanträge angeführt? (Ersuche um Angabe nach Häufigkeit gereiht)

4.       Wie viele chinesische StaatsbürgerInnen reisten in den letzten 20 Jahren jeweils jährlich nach Österreich?

5.       Aus welchen Regionen bzw. Heimatorten reisten die chinesischen TouristInnen an?

6.       Liegen Ihrem Ressort Zahlen über die durchschnittliche Aufenthaltsdauer chinesischer Reisender vor?

a.       Wenn ja, wie lange ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Österreich?

b.      Wenn nein, warum nicht?

7.       Welche Maßnahmen setzt das BMEIA in Kooperation mit China, um den formalen Weg für Chinesen, welche nach Österreich reisen wollen, zu vereinfachen?

8.       Welche Voraussetzungen müssen chinesische StaatsbürgerInnen in ihrem Heimatland erfüllen, um in Österreich a) ein Touristenvisum, b) ein Arbeitsvisum zu erhalten?

9.       Werden Sie seitens Ihres Ressorts Maßnahmen prüfen lassen, die eine Vereinfachung der Einreise von chinesischen StaatsbürgerInnen nach Österreich mit sich bringen?

a.       Wenn ja, wie lauten die Maßnahmen?

b.      Wenn nein, warum nicht?

10.   Warum wird nach Einschätzung Ihres Ressorts Touristen aus China nicht die Möglichkeit eingeräumt, ein "Visa on arrival" zu erlangen?

a.       Sollten Schengen-Regelungen dem entgegen stehen, welche Maßnahmen werden seitens Ihres Ressorts gesetzt, damit ein solches "Visa on arrival" möglich wird?

11.   Welche Maßnahmen setzen Sie seitens Ihres Ressorts, um den - auch wirtschaftlichen - Trend, dass immer mehr Touristen aus China in Österreich Urlaub machen wollen, zu unterstützen?