1762/J XXVI. GP

Eingelangt am 26.09.2018
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Anfrage

der Abgeordneten Renate Gruber, Max Unterrainer
und GenossInnen

an die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus

betreffend Wintersportwochen

Wintersportwochen (früher Schulskikurse) sind schon seit Jahrzehnten ein wesentlicher Teil des Unterrichts an österreichischen Schulen. Nach einem Höchststand Anfang der Achtziger Jahre ging die Anzahl der TeilnehmerInnen an Wintersportwochen zurück; waren „1979 immerhin noch 252.000 SchülerInnen auf der Piste, so waren es im Schuljahr 2010/2011 nur mehr 134.000. Verantwortlich dafür ist vor allem die Konkurrenz im Sommer. Seit 1995 dürfen SchülerInnen zwischen Winter- und Sommersport bzw. Sprachwochen wählen, und das beschert den Wintersportwochen – neben dem geänderten Freizeitverhalten von Jugendlichen und (teilweise) der finanziellen Belastung für Familien – einen starken Rückgang.“(Sportförderbericht Kinder und Jugend 2012)

2011 wurde die Servicestelle Wintersportwochen (Initiative aus BMLVS, BMBF, BMWFW, WKÖ, Interski Austria, ÖSV und die Allianz Zukunft Winter) installiert, welche die schulischen  Wintersport-Aktivitäten forcieren soll.

Neben der Bedeutung von Schifahren als Freizeitaktivität hat der Skisport ist in der Wintersportnation Österreich auch eine bedeutende Rolle bei der Wertschöpfung. Schätzungen zum Lifetime-Value für Skifahrer, die in verschiedenen  Altersstufen zum Skisport gekommen sind, zeigen die Bedeutung des frühen Einstiegs auf. „Durchschnittlich dauert die Ski-Karriere einer Person, die unter 10 Jahren mit dem Skifahren begonnen hat, 41 Jahre. Dafür wurde ein Lifetime-Value in der Höhe von EUR 7.817,- berechnet (reine Skipassausgaben)“. Die Wertschöpfung, die ein Skifahrer zusätzlich durch Übernachtung, Verpflegung usw. in  den Wintersportregionen generiert, liegt nach den Angaben der Studie „Wertschöpfung durch Bergbahnen im Winter in Österreich“ um das 6-fache über jenem Wert.

Das aktuelle Regierungsprogramm sieht ua. „Erleichterungen für Schulskikurse und Wintersportwochen, Unterstützung für Schulveranstaltungen an Bundesschulen, schulautonome Gestaltung und Abrechnungsmodalitäten von Wintersportwochen sowie Verbesserung bei der Abwicklung von Unterstützungsleistungen“ vor (Seite 166).

Die unterfertigten Abgeordneten richten an die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus folgende

Anfrage

1.    Die einzelnen Bundesländer führen diverse Aktionen (ski4school, SCHOOL ON SNOW, …) zur Förderung des Wintersports an Schulen durch. Ist Ihr Ressort in die Koordinierung dieser Aktionen eingebunden? Liegen Ihrem Ressort Daten über die Inanspruchnahme, den Erfolg und die Kosten dieser Aktionen vor und wenn ja, mit welchen Resultaten?

2.    Welche Aktivitäten setzt Ihr Ressort zur Förderung des Wintersports an Schulen? Wie hoch ist die aus diesen Wintersportwochen erzielte Wertschöpfung und wie viele Arbeitsplätze werden dadurch geschaffen und gesichert?

3.    Wieviel % der ÖsterreicherInnen betreiben Wintersport ? Wie hat sich dieser Anteil in den letzten 20 Jahren verändert? Wie hoch ist die aus dem Wintersport erzielte Wertschöpfung und wie viele Arbeitsplätze werden dadurch geschaffen und gesichert?

4.    Wie hoch ist die Anzahl an TouristInnen, die in Österreich Wintersport betreiben? Wie hoch ist die daraus erzielte Wertschöpfung und wie viele Arbeitsplätze werden dadurch geschaffen und gesichert?

5.    Liegen Ihrem Ressort Daten zur Entwicklung der Liftkartenpreise in den letzten 20 Jahren vor?

6.    Wie hat sich die Anzahl der Lifte und Pisten in den letzten 20 Jahren entwickelt? Verfügt Ihr Ressort über Daten zu Förderungen, die in diesem Zusammenhang geflossen sind?

7.    Welche Initiativen plant Ihr Ressort, um die im Regierungsübereinkommen verankerten „Erleichterungen für Schulskikurse und Wintersportwochen, Unterstützung für Schulveranstaltungen an Bundesschulen, schulautonome Gestaltung und Abrechnungsmodalitäten von Wintersportwochen sowie Verbesserung bei der Abwicklung von Unterstützungsleistungen“ umzusetzen?