1793/J XXVI. GP
Eingelangt am 28.09.2018
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Anfrage
der Abgeordneten Josef Schellhorn, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für EU‚ Kunst‚ Kultur und Medien
betreffend Zukunft Haus der Geschichte Österreichs
Das Haus der Geschichte wird am 10. November dieses Jahres eröffnet und soll ein „Kompetenzzentrum für die Darstellung und Erörterung der jüngeren und jüngsten österreichischen Geschichte sein“. Das vom ehemaligen Kulturminister Dr. Josef Ostermayer ins Leben gebrachte Projekt wurde überraschend von seinem Nachfolger Mag. Thomas Drozda auf ein Drittel der erstgenannten Fläche in der Neuen Burg gekürzt. Eine Perspektive für die nächsten Jahre steht jedoch seit dem Amtsantritt des neuen Ministers Ende letzten Jahres aus. Bis jetzt hat man sich von Seiten des Kunst- und Kulturministeriums dazu nicht geäußert und nur im Regierungsprogramm von der „Evaluierung der derzeit bestehenden Pläne zum Projekt „Haus der Geschichte“ (z.B. Ort, Konzept, Finanzierung) und Einbettung des Projekts in eine gesamthafte Museenstrategie“ gesprochen. Auch in der Anfragebeantwortung vom 22.05.2018 betreffend unserer Anfrage vom 22.03.2018 zum Haus der Geschichte Österreichs (549/J) wurde anstelle einer klaren Beantwortung immer wieder auf die ausstehende Evaluierung hingewiesen.
Die künstlerische Arbeit wird durch das nicht vorhanden sein einer
gesicherten Zukunft stark behindert, da sowohl Räumlichkeiten fehlen (z.B.
für Sonderausstellungen) als auch die notwendige zeitlich bedingte Planungssicherheit
nicht gegeben ist. Es konnte bisher keine Auskunft darüber getätigt
werden, wie lange man überhaupt vorausplanen kann (z.B. für Themen
der nächsten Gedenkjahre). Auch das Personal weiß nicht, wie es mit
dem Haus der Geschichte weiter geht bzw. wo die Zukunft des Hauses sein wird.
Es verhärtet sich immer stärker der Eindruck, dass das Haus der Geschichte
Österreichs ein Museum ist, das keiner mehr will und das, obwohl die
ÖVP auch 2014 in Regierungsverantwortung war und dies alles mitbeschlossen
hat. Gerade für ein Land wie Österreich, das sich immer wieder in der
Aufarbeitung seiner Vergangenheit schwertut, wäre es ein wichtiges Signal,
die Auseinandersetzung mit der Österreichischen Zeitgeschichte auch
wirklich ernst zu nehmen und das Haus der Geschichte Österreichs in seiner
Arbeit keinesfalls zu behindern.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende
1. In welchem Umfang und durch welche konkreten Initiativen wurde die Maßnahme "Evaluierung der derzeit bestehenden Pläne zum Projekt „Haus der Geschichte“ (z.B. Ort, Konzept, Finanzierung) und Einbettung des Projekts in eine gesamthafte Museenstrategie" bereits umgesetzt?
a. Welche finanziellen Mittel wurden bis jetzt dafür verwendet?
b. Falls noch nicht an einer Umsetzung gearbeitet wird: Warum nicht?
i. Welche Pläne gibt es momentan, also vor der Evaluierung, von Seiten des Ministeriums, um die Zukunft des Haus der Geschichte Österreichs sicherzustellen?
ii. Mit welcher Strategie soll das Haus der Geschichte Österreichs die nächsten Ausstellungen und Jahre planen, solange es noch keine Evaluierung gibt?
2. Wie hoch ist das Jahresbudget (bzw. veranschlagtes Budget für 2018/19) des Haus der Geschichte Österreichs? - Bitte um Aufschlüsselung nach Mittelverwendung (Personal, Sachaufwand etc.) und jährliche Auflistung von 2015 - 2019)
a. Bitte um Aufschlüsselung nach Mittelverwendung (z.B. Personalkosten, Sachaufwand, usw.) - Bitte um jährliche Auflistung von 2015 - 2019
3. Wie viel zahlt die Österreichische Nationalbibliothek jährlich an das Haus der Geschichte?
4. Aus welchem Grund wurden die offenen Stellen im wissenschaftlichen Beirat noch nicht nachbesetzt?
a. Wann ist mit einer Nachbesetzung zu rechnen?